Aminosäuren

Aminosäuren sind Bausteine der Proteine. Die aus dem Griechischen abgeleitete Bezeichnung („proteios“; erstrangig und bedeutend) hebt die Bedeutung dieser Stoffgruppe hervor: Proteine nehmen in nahezu allen biologischen Prozessen des menschlichen Körpers eine Schlüsselfunktion als Gerüstsubstanz oder in Form zahlreicher enzymatischer Systeme ein.

Der menschliche Körper ist in der Lage aus Aminosäuren die verschiedensten strukturellen und funktionellen Proteine zu synthetisieren. Für diese Proteinbiosynthese stehen dem Organismus 20 proteinogene Aminosäuren* zur Verfügung.

Davon kann der Körper neun Verbindungen nicht selbst herstellen. Sie sind somit essentiell (lebensnotwendig) und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

Semi-essentielle (bedingt lebensnotwendige) Aminosäuren können aus anderen Aminosäuren im Körper gebildet werden. So ist z. B. die Synthese von Cystein teilweise aus der essentiellen (lebensnotwendigen) Aminosäure Methionin möglich und Tyrosin kann aus der essentiellen Aminosäure Phenylalanin gebildet werden [1, 2].

Unter bestimmten Bedingungen – z. B. Lebensalter, Wachstumsphase, Krankheit oder körperliche Aktivität – können semi-essentielle Aminosäuren für den Körper essentiell werden [2]. Beim Neugeborenen sind beispielsweise während der ersten Lebenstage Arginin, Cystein, Histidin und Tyrosin essentielle Aminosäuren.


Die Aminosäuren werden in folgenden Gruppen geordnet:

  • Essentielle (lebensnotwendige) Aminosäuren
  • Semi-essentielle (bedingt lebensnotwendige) Aminosäuren
  • Nicht-essentielle Aminosäuren

Aminosäuren haben nicht nur als Bausteine von Proteinen eine große Bedeutung, sondern dienen auch als Ausgangsprodukte vielfältiger Verbindungen, die wichtige Stoffwechselfunktionen im Körper übernehmen. So wird beispielsweise das L-Carnitin, das unter anderem eine bedeutsame Aufgabe im Fettstoffwechsel einnimmt, aus den beiden essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet.

Fehlt dem Körper eine Aminosäure beziehungsweise wird ein daraus gebildeter körpereigener Wirkstoff, wie beispielsweise ein Hormon, nicht mehr ausreichend hergestellt, so sind wichtige Körperfunktionen nicht mehr optimal gewährleistet
.

*Selenocystein entsteht erst im Organismus und nimmt als 21. proteinogene Aminosäure eine Sonderstellung ein.

Literatur 

  1. Rehner G, Daniel H: Biochemie der Ernährung. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2002
  2. Hahn A, Ströhle A, Wolters M: Ernährung – Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2006
     
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