Tyrosin – Interaktionen

Tyrosin, eine nicht-essentielle Aminosäure, spielt eine wesentliche Rolle in der Produktion von wichtigen Neurotransmittern wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin. Hier sind einige Schlüsselinteraktionen von Tyrosin mit anderen Vitalstoffen und Nahrungsmittelbestandteilen:

Phenylalanin

  • Vorläuferfunktion: Tyrosin wird aus der essentiellen Aminosäure Phenylalanin synthetisiert. Bei einer ausreichenden Zufuhr von Phenylalanin durch die Nahrung wird Tyrosin als nicht-essentiell angesehen. In Zuständen eines Phenylalaninmangels jedoch wird Tyrosin essentiell, da der Körper es nicht in genügenden Mengen selbst herstellen kann. Umgekehrt kann eine ausreichende Tyrosinzufuhr den Bedarf an Phenylalanin reduzieren, da der Körper Tyrosin nicht zurück in Phenylalanin umwandeln kann.

Koffein und andere Stimulanzien

  • Verstärkung der Wirkungen: Tyrosin kann die Wirkung von Stimulanzien wie Koffein, Ephedrin und Amphetaminen verstärken. Diese Substanzen erhöhen die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Adrenalin und Noradrenalin, deren Synthese von Tyrosin abhängig ist. Durch eine erhöhte Verfügbarkeit von Tyrosin könnte der Körper mehr dieser Stresshormone produzieren, was die stimulierenden Effekte dieser Substanzen verstärkt.

Vitamin B6

  • Coenzymfunktion: Vitamin B6 ist ein Kofaktor für die Enzyme, die Tyrosin in Neurotransmitter umwandeln. Ein Mangel an Vitamin B6 kann daher die Umwandlung von Tyrosin in Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin beeinträchtigen, was die neurologische Funktion und die Stressantwort des Körpers beeinflusst.

Kupfer

  • Enzymatische Umwandlung: Das Enzym Tyrosinase, das für die Umwandlung von Tyrosin in Melanin (das Pigment, das Haut, Haare und Augen färbt) verantwortlich ist, benötigt Kupfer als Kofaktor. Ein Mangel an Kupfer kann somit die Fähigkeit zur Pigmentproduktion beeinträchtigen.

Jod

  • Schilddrüsenhormone: Tyrosin ist auch ein Vorläufer für die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die kritisch für die Regulierung des Stoffwechsels sind. Jod wird benötigt, um Tyrosin in diese Hormone umzuwandeln. Ein Mangel an Jod kann daher die Schilddrüsenfunktion stören, auch wenn ausreichend Tyrosin vorhanden ist.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag