Interaktionen
Genistein

Interaktionen von Isoflavonen mit anderen Wirkstoffen (Mikronährstoffe, Nahrungsmittel, Arzneimittel):

Arzneimittel Tamoxifen

In der Literatur werden Wechselwirkungen von Isoflavonen, vor allem von Genistein, mit Tamoxifen (ein selektiver Estrogenrezeptormodulator, der als Arzneimittel zur adjuvanten antihormonellen Therapie von Mammakarzinomen/Brustkrebs eingesetzt wird, wenn dieses Östrogen-Rezeptor positiv  ist) beschrieben [1]. Bei gleichzeitiger Gabe können Isoflavone die Wirkung von Tamoxifen aufheben. Tamoxifen verhindert die Ausbildung von Tumoren; es ist von der FDA (Food and Drug Administration, amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde) zur Prävention von Mammakarzinom bei Frauen mit erhöhtem Risiko (z. B. bei kontralateralem Karzinom) zugelassen. Dieser Effekt wurde in Tierstudien durch die gleichzeitige Gabe von Genistein-angereichertem Futter aufgehoben. Ob diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist noch unklar.

Nationale und internationale Fachgesellschaften sehen es als unbedenklich an, dass an Brustkrebs erkrankte Frauen, die mit Tamoxifen behandelt werden, Soja in Form von Lebensmitteln zu sich nehmen, und zwar täglich 1-2 Portionen (1 Portion entspricht beispielsweise 250 ml Sojamilch oder 100 g Tofu). Die aufgenommene Menge an Isoflavonen aus Soja bzw. Sojaprodukten liegt dabei zwischen 25 und 50 mg [3].

Antibiotika

Eine Antibiotikatherapie kann die biologische Aktivität von Soja-Isoflavonen herabsetzen [2].
Da Darmbakterien für den Stoffwechsel von Isoflavonen eine entscheidende Rolle spielen, können Antibiotika die biologische Aktivität von Isoflavonen vermindern.

Verarbeitung

Isoflavonoide gehen bei der Verarbeitung von Sojabohnen nur in geringem Maße verloren. Besonders Isoflavonoide aus fermentierten Sojaprodukten sind für den menschlichen Körper besser verwertbar, denn die Isoflavonoidkonjugate werden während der Fermentation durch Mikroorganismen hydrolysiert.

Literatur

  1. Ju YH, Doerge DR, Allred KF, Allred CD, Helferich WG: Dietary genistein negates the inhibitory effect of tamoxifen on growth of estrogen-dependent human breast cancer (MCF-7) cells implanted in athymic mice. Cancer Res. 2002;62(9):2474-2477
  2. Natural Medicines Comprehensive Database. Soy. 2004. Available at: http://www.naturaldatabase.com/monograph.asp?mono_id=975&brand_id=.
  3. dkfz. Deutsches Krebsforschungszentrum Krebsinformationsdienst: Soja und Brustkrebs. 22.03.2019; www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2019

 

     
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