Molybdän – Funktionen

Molybdän ist ein essentielles Spurenelement, das in verschiedenen Enzymen als Cofaktor wirkt und somit eine zentrale Rolle in mehreren biochemischen Prozessen spielt. Hier sind die wichtigsten Funktionen von Molybdän im menschlichen Körper detailliert beschrieben.

Enzymatische Funktionen

  • Xanthinoxidase

    • Funktion: Unterstützt die Hydroxylierung von Purinen und Pyrimidinen, die Vorläufer der Desoxyribonukleinsäure (DNS) und Ribonukleinsäure (RNS) sind.
    • Bedeutung: Diese Reaktionen sind essentiell für die Nukleotid-Synthese und den Nukleinsäurestoffwechsel.
    • Harnsäurebildung: Xanthinoxidase katalysiert auch die Oxidation von Hypoxanthin zu Xanthin und weiter zu Harnsäure, einem potenten wasserlöslichen Antioxidans.
  • Aldehydoxidase

    • Funktion: Spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung von Medikamenten, Toxinen und Alkohol.
    • Bedeutung: Diese Enzyme helfen, Aldehyde in weniger toxische Säuren umzuwandeln, wodurch die schädlichen Wirkungen dieser Verbindungen gemindert werden.
  • Sulfitoxidase

    • Funktion: Katalysiert die Oxidation von Sulfit zu Sulfat.
    • Bedeutung: Diese Reaktion ist entscheidend für den Abbau von schwefelhaltigen Aminosäuren wie Cystein.
    • Detoxifikation: Sulfitoxidase trägt zur Entgiftung bei, indem sie schädliche Sulfite in weniger schädliche Sulfate umwandelt.

Zahn- und Knochengesundheit

  • Einbau in Apatit-Mikrokristalle
    • Funktion: Molybdän wird in die Apatit-Mikrokristalle des Zahnknochens eingebaut.
    • Bedeutung: Dieser Einbau stärkt die Struktur der Zähne und kann zur Kariesprävention beitragen, indem es die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes erhöht.

Fazit

Molybdän ist ein unverzichtbarer Mikronährstoff, der in vielen wichtigen biochemischen Prozessen als Cofaktor für Enzyme fungiert. Es spielt eine Schlüsselrolle in der Nukleotid-Synthese, der Entgiftung von Schadstoffen und der Aufrechterhaltung der Zahngesundheit. Ein ausreichender Molybdänstatus ist daher essenziell für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit [1-5].

Literatur

  1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
  2. Hidgon J, Drake VJ (2022). An Evidence-Based Approach to Vitamins and Minerals. Health Benefits and intake recommendations. (2nd Ed.). Thieme Verlag
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  4. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag
  5. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag