Phytoöstrogene

Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe. Ihren Namen verdanken sie ihren östrogenartigen Eigenschaften bzw. Wirkungen, denn sie ähneln strukturell den im Körper synthetisierten (gebildeten) steroidalen Östrogenen. Die Phytoöstrogene können an Östrogenrezeptoren binden und dadurch sowohl östrogene als auch antiöstrogene Effekte erzielen. Die Wirkung der Pflanzenöstrogene beträgt nur 0,1 % der endogenen (körpereigenen) Östrogene. 

Die bekanntesten Phytoöstrogene sind:

  • Lignane
  • Isoflanvonoide (Synonym: Isoflavone)

Beide Gruppen zählen zu den Polyphenolen.

Phytoöstrogenen werden antikanzerogene (krebsschützende) Wirkungen zugesprochen. Das betrifft vor allem die hormonbezogenen Tumorerkrankungen Mammakarzinom (Brustkrebs), Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) und Prostatakarzinom (Prostatakrebs). Auch Kolonkarzinom (Darmkrebs) und Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) werden in diesem Zusammenhang genannt. So ist in Asien das Risiko für hormonabhängige Tumorerkrankungen geringer, was auf den hohen Anteil an Soja-Produkten in der asiatischen Ernährung zurückgeführt wird.

Phytoöstrogene nehmen auf folgende Stadien der Tumorentwicklung positiven Einfluss:

  • Initiation (Phase 1)
    • extrazelluläre Initiation: Verminderung der Bildung primärer und sekundärer Gallensäuren
    • intrazelluläre Initiation: Hemmung der Aktivierung von Prokanzerogenen (krebsfördernde Stoffe)
  • Promotion (Phase 2)
    • Anti-Östrogenwirkung
  • Progression (Phase 3)
    • Inhibierung (Verzögerung/Hemmung) der Blutgefäßbildung

Des Weiteren wirken Phytoöstrogene antioxidativ. Hier ist vor allem das Isoflavonoid Genistein bislang gut untersucht. Dieses hemmt sowohl die Entstehung oxidativer Schäden an der Erbsubstanz als auch die Peroxidation von Triglyceriden und LDL-Cholesterin.

Vorkommen

Isoflanvonoide befinden sich vor allem in den Hülsenfrüchten der Tropen, z. B. in Sojabohnen, und den daraus hergestellten Produkten wie Tofu. Die geschätzte tägliche Zufuhr liegt bei mehr als 5 mg.

Lignane stellen die Ausgangssubstanz für die Synthese (Bidlung) von Ligninen dar. Hauptquellen für Lignane sind Leinsamen und Kürbiskerne. Weitere Lignan-reiche Lebensmittel sind Getreide, Getreidemehle mit niedrigem Ausmahlungsgrad sowie Getreidekleie.

Literatur

  1. Schek A: Ernährungslehre kompakt. Umschau Zeitschriftenverlag GmbH, 4. Auflage, 2011
     
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