Isoflavone – Funktionen

Isoflavone, oft als Phytoöstrogene bezeichnet, sind pflanzliche Verbindungen mit einer dem menschlichen Östrogen ähnlichen Struktur. Sie kommen vor allem in Sojabohnen und anderen Hülsenfrüchten vor. Ihre Bedeutung für die menschliche Gesundheit ist vielfältig, insbesondere im Hinblick auf hormonelle Wirkungen und ihre Rolle bei der Prävention von Krankheiten.

Hormonelle Wirkung

Isoflavone binden an Östrogenrezeptoren, vor allem an den Typ-2-Östrogenrezeptor. Ihre Bindungsaffinität ist deutlich geringer als die des körpereigenen Östrogens, wodurch sie eine schwächere östrogene Wirkung entfalten. Bei prämenopausalen Frauen können sie durch diese Bindung eine antiöstrogene Wirkung haben, indem sie die Bindung stärkerer endogener Östrogene blockieren. Bei postmenopausalen Frauen, die niedrigere endogene Östrogenspiegel haben, können Isoflavone hingegen eine mildernde östrogene Wirkung zeigen und zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden beitragen [1-4].

Krebsprävention

Einige Studien legen nahe, dass Isoflavone das Risiko für bestimmte Krebsarten senken können, insbesondere Brust- und Prostatakrebs. Diese Wirkung wird teilweise durch ihre Fähigkeit erklärt, mit Östrogenrezeptoren zu interagieren und dadurch das Wachstum östrogenabhängiger Tumoren zu hemmen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Isoflavone haben auch positive Effekte auf die Herzgesundheit gezeigt. Sie können zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen und die Elastizität der Blutgefäße verbessern, was zu einer Reduzierung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt.

Knochengesundheit

Die östrogenähnlichen Eigenschaften der Isoflavone können auch eine Rolle beim Schutz der Knochengesundheit spielen, insbesondere bei der Verhinderung von Knochendichteabbau, der nach der Menopause auftreten kann.

Antioxidative Eigenschaften

Isoflavone sind potente Antioxidantien, die dazu beitragen können, oxidative Schäden durch freie Radikale zu reduzieren, die zu chronischen Krankheiten und Alterungsprozessen führen können.

Literatur

  1. Hahn A: Nahrungsergänzungsmittel. 201-202. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2001
  2. Kasper H: Ernährungsmedizin und Diätetik. 51-52. Urban & Fischer Verlag, 2004 Elsevier GmbH, München, Jena  
  3. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Hahn A, Laube, H: Ernährung in Prävention und Therapie. 86-86. Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG  2005
  4. Niestroj I: Praxis der Orthomolekularen Medizin. 449. Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1999, 2000