Natrium – Risikogruppen            

Natriummangel, auch Hyponatriämie genannt, tritt auf, wenn im Körper ein Ungleichgewicht zwischen Wasser und Natrium besteht. Zu den betroffenen Gruppen zählen:

  • Personen mit erhöhten Schweißverlusten durch schwere körperliche Aktivität [2].
  • Anhaltendes Erbrechen und starke Diarrhoe (Durchfall), was zu signifikanten Natriumverlusten führt [3, 4, 7].
  • Patienten mit Reabsorptionsstörungen der Niere wie bei der "Salzverlust-Niere" [3, 4, 7].
  • Einsatz von Diuretika und bei Polyurie, die den Natriumhaushalt stören [3, 4, 7].
  • Hypoaldosteronismus, der die Natriumretention beeinträchtigt [3, 4, 7].
  • Hautläsionen oder Mukoviszidose, welche die Natriumkonzentration im Schweiß erhöhen [3, 4, 7].
  • Schwangere und Stillende, bei denen hormonelle und physiologische Veränderungen den Natriumbedarf beeinflussen können [2].

Risikogruppen für Natriumüberschuss (Hypernatriämie)

Ein Natriumüberschuss kann ebenso problematisch sein, besonders bei:

  • Gestörter Nierenfunktion, die die Natriumausscheidung beeinträchtigt [9].
  • Unzureichende Wasseraufnahme, häufig ein Problem bei älteren Menschen [9].
  • Personen mit primärem Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom), die eine erhöhte Natriumretention aufweisen [9].
  • Patienten mit Diabetes insipidus, die eine hohe Urinausscheidung ohne entsprechende Natriumelimination erleben [9].

Langfristige Folgen einer hohen Natriumaufnahme

Langfristig kann eine hohe Natriumaufnahme folgende Gesundheitsprobleme verursachen:

  • Primäre Hypertonie, insbesondere bei Personen mit einer Salzsensitivität [11].
  • Linksventrikuläre Hypertrophie [10].
  • Herzinsuffizienz bei übergewichtigen Personen [6].
  • Erhöhung der obligaten Urinausscheidungsmenge, was den Wasserhaushalt belastet [8].
  • Risiko für Nierenschädigungen bei Personen mit vorbestehenden Nierenfunktionsstörungen [1].
  • Eine um 100 mmol höhere Natriumzufuhr wurde mit einem 32 % höheren Schlaganfallrisiko und einer 89 % höheren Schlaganfallmortalität sowie einer 44 % höheren Mortalität an koronarer Herzkrankheit in Verbindung gebracht [5].

Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [12].

Literatur

  1. Boero R, Pignataro A, Quarello F(2002) Salt intake and kidney disease. J. Nephrol. 15: 225-229 
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxologische und ernährungsphysiologischen Aspekte Teil 2. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004 
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (SVE)Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage 2000.
    Umschau Braus Verlag, Frankfurt am Main  
  4. Grunewald RW (2003) Wasser und Mengenelemente. 4.2 Natrium. In: Ernährungsmedizin. Prävention und Therapie. Schauder P., Ollenschläger G. (Hrsg.) 2. Auflage Urban & Fischer, München
  5. He J, Ogden LG, Vupputuri S, Bazzano LA, Loria C, Whelton PK (1999) Dietary sodium intake and subsequent risk of cardiovascular disease in overweight adults. JAMA 282: 2027-2034 
  6. He J, Ogden LG, Bazzano LA, Vupputuri S, Loria C, Whelton PK (2002) Dietary sodium intake and incidence of congestive heart failure in overweight US men and women. Arch. Intern. Med. 162: 1619-1624
  7. Löffler G, Petrides PE (2003) Biochemie und Pathobiochemie. 7. völlig neu bearbeitete Auflage. Springer Verlag, Heidelberg, S. 934 ff.
  8. Manz F, Wentz A (2003) 24-h hydration status: parameters, epidemiology and recommendations. Eur. J. Clin. Nutr. 57: S10-S18  
  9. Martindale (2002) The Complete Drug Reference. 32nd edition. Pharmaceutical Press, London-Chicago  
  10. Perry IJ (2000)Dietary salt intake and cerebrovascular damage. Nutr. Metab. Cardiovasc. Dis. 10: 229-235  
  11. Schorr-Neufing U (2000) Ursachen der Salzsensitivität – Stand der Forschung. Ernährungs-Umschau 47: 109-111
  12. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft