Vitamin E – Risikogruppen

Vitamin E, ein wichtiges fettlösliches Antioxidans, schützt Zellmembranen vor oxidativem Stress und unterstützt die Immunfunktion. Trotz seiner Bedeutung gibt es spezifische Bevölkerungsgruppen, die ein erhöhtes Risiko für einen Mangel aufweisen [4].

Personen mit einseitigen Ernährungsgewohnheiten

Individuen, die sich langfristig einseitig ernähren, insbesondere diejenigen, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren durch vermehrten Fischkonsum aufnehmen, können ein erhöhtes Risiko für Vitamin-E-Mangel haben. Ungesättigte Fettsäuren erhöhen den Bedarf an Vitamin E, das benötigt wird, um die durch Fettoxidation entstehenden freien Radikale zu neutralisieren [1].

Personen mit Resorptionsstörungen

Menschen, die unter Erkrankungen leiden, die die Aufnahme von Fetten beeinträchtigen, können ebenfalls von einem Vitamin-E-Mangel betroffen sein. Zu diesen Bedingungen zählen:

  • Zöliakie (Sprue) – Überempfindlichkeit gegen das Getreideeiweiß Gluten
  • Kurzdarmsyndrom
  • Zystische Fibrose (Mukoviszidose)
  • Chronische Pankreatitis (chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Cholestase ("Gallestau")

Diese Störungen können die Fähigkeit des Körpers, Vitamin E aus der Nahrung zu absorbieren, signifikant beeinträchtigen [3].

Personen mit Transportstörungen

Individuen mit genetischen Störungen wie A-Beta-Lipoproteinämie erleiden Transportstörungen, die die Verteilung von Vitamin E im Körper beeinträchtigen. Bei dieser Erkrankung fehlen die für den Transport von Lipiden (Fetten) und fettlöslichen Vitaminen notwendigen Apolipoproteine [3].

Frauen in Deutschland

Nach Berechnungen für die Bundesrepublik Deutschland erreicht ein signifikanter Anteil der Frauen nicht die Referenzwerte für eine angemessene Zufuhr von Vitamin E. Dies könnte auf Ernährungsmuster zurückzuführen sein, die nicht genügend Vitamin-E-reiche Lebensmittel wie pflanzliche Öle, Nüsse und Samen enthalten [2].

Nationale Verzehrsstudie

Die Nationale Verzehrsstudie II aus dem Jahr 2008 zeigt, dass 48 % der Männer und 49 % der Frauen die empfohlene Tageszufuhr von Vitamin E nicht erreichen. Dies deutet darauf hin, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung möglicherweise nicht ausreichend mit diesem wichtigen Antioxidans versorgt ist.

Literatur

  1. Bässler KH, Grühn E, Loew D, Pietrzik K (2002) Vitamin-Lexikon für Ärzte, Apotheker und Ernährungswissenschaftler. 3. Auflage. Urban & Fischer, München
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln - Toxologische und ernährungsphysiologischen Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Gaßmann B (1997) Vitamin E. Ernährungs-Umschau 44: 63-64
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft