Kalium – Risikogruppen

Kalium ist ein essenzielles Mineral, das für zahlreiche Körperfunktionen wie die Regulation der Herzschlagfrequenz, Muskelkontraktion und Nervenfunktion notwendig ist. Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Kaliumspiegel können ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen.

Risikogruppen für einen Kaliummangel (Hypokaliämie)

  • Ältere Personen: Ältere Menschen können aufgrund von unzureichender Nahrungsaufnahme und häufiger Einnahme von Medikamenten, die Kaliumausscheidung fördern (z.B. Diuretika, Laxantien), einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein [1, 10].
  • Sportler und Schwerstarbeiter: Nach langanhaltender körperlicher Aktivität kann Kalium durch den Schweiß verloren gehen, was besonders bei intensiven Ausdauersportarten der Fall ist [2].
  • Personen mit gastrointestinalen Verlusten: Schwere Durchfälle, Erbrechen oder intestinale Fisteln können zu signifikanten Kaliumverlusten führen [4].
  • Chronische Erkrankungen und Medikamenteneinnahme: Zustände wie Niereninsuffizienz oder die Einnahme von bestimmten Diuretika und Betablockern können die Kaliumausscheidung erhöhen [1, 6].
  • Alkoholismus und Diäten mit hoher Natriumaufnahme: Diese Faktoren können ebenfalls zu einem Kaliumdefizit beitragen [9, 8].

Risikogruppen für einen Kaliumüberschuss (Hyperkaliämie)

  • Personen mit Nierenfunktionsstörungen: Bei akuter oder chronischer Niereninsuffizienz kann der Körper Kalium nicht effektiv ausscheiden, was zu einem Überschuss führen kann [3, 5, 7].
  • Patienten unter bestimmten Medikationen: Die Einnahme von kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmern oder NSAIDs kann zu einer erhöhten Kaliumretention führen [1, 6].
  • Menschen mit endokrinen Störungen: Erkrankungen wie Hypoaldosteronismus oder die Addison-Krankheit beeinflussen den Kaliumstoffwechsel und können zu einem Anstieg des Kaliumspiegels führen [3, 5, 7].
  • Ernährungsfaktoren: Übermäßige Zufuhr von Kalium durch Supplemente, kaliumhaltige Arzneimittel oder parenterale Ernährung kann ebenfalls Hyperkaliämie verursachen [1, 6, 10].

Fazit

Sowohl Hypokaliämie als auch Hyperkaliämie können schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben und erfordern eine sorgfältige Überwachung und Management, insbesondere bei Personen in den genannten Risikogruppen. Es ist wichtig, den Kaliumspiegel im Blut regelmäßig zu überprüfen und die Ernährung sowie Medikation entsprechend anzupassen, um die Kaliumbalance zu gewährleisten.

Literatur

  1. Bjerrum L, Andersen M, Petersen G, Kragstrup J (2003) Exposure to potential drug interactions in primary health care.Scand. J. Prim. Health Care 21: 153-158 Dtsch. med. Wschr. 116: 38-39 
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln - Toxologische und ernährungsphysiologischen Aspekte Teil 2. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004 
  3. Clark BA, Brown RS (1995) Potassium homeostasis and hyperkalemic syndromes. Endocrinol. Metab. Clin. North Am. 24: 573-591 
  4. D-A-CH 2000 Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (SVE) Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage. Umschau Braus GmbH, Verlagsgesellschaft, Frankfurt am Main 
  5. Gennari FJ, Segal AS (2002) Hyperkalemia: An adaptive response in chronic renal insufficiency. Kidney Int. 62: 1-9 
  6. Gross P, Pistrosch F (2003) Keine Seltenheit unter gängiger Medikamentenkombination. Wie klinisch relevante Hyperkaliämien erkennen und behandeln. CARDIOVASC 6: 32-36 
  7. Jarman PR, Mather HM (2003) Diabetes may be independent risk factor for hyperkalemia. Br. Med. J. 327: 812 
  8. Marktl W (2003) Physiologie der Interaktion zwischen Kalium und Magnesium. J. Miner. Stoffwechs. 10: 5-7 
  9. Ryan MP (1993) Interrelationships of magnesium and potassium homeostasis. Miner. Electrolyte Metab. 19:290-295 
  10. Stühlinger HG (2003) Magnesium und Kalium in der Notfallmedizin. J. Miner. Stoffwechs. 10: 8-17