Kalium – Nebenwirkungen

Unerwünschte Effekte einer überhöhten Kaliumzufuhr können in unterschiedlicher Weise in Erscheinung treten [2, 3]:

  • Bei einer überhöhten Kaliumzufuhr zu therapeutischen Zwecken wurden gastrointestinale Beschwerden beobachtet. Die Einnahme von kaliumchloridhaltigen Tabletten führte häufig zu Magenbeschwerden wie Sodbrennen, Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Schleimhautschäden und Diarrhoe (Durchfall). Grund dafür ist eine hohe lokale Konzentration an Kalium nach der Einnahme.
  • Auch ist eine akute Kaliumvergiftung durch die beabsichtigte oder unbeabsichtigte Einnahme großer Mengen an Kaliumsalzen möglich. In Mengen von bis zu 94 g führte die einmalige Einnahme von Kaliumsalzen zu Vergiftungserscheinungen wie Nausea, Erbrechen, Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen) und Diarrhoe. Die EFSA (European Food Safety Authority) hat als Obergrenze für die akute Toxizität von Kalium einen Wert von 17,5 g pro Tag festgelegt [1]. Allerdings kann bei bekannter oder unbekannter Nierenfunktionsstörung schon eine Zufuhr von 5,9 g Kaliumsalze am Tag zu unerwünschten Nebenwirkungen führen [2]. Diese Menge ist 6-mal größer als die sichere tägliche Höchstmenge für Kalium.
  • Weiterhin hat eine überhöhte Kaliumzufuhr einen Effekt auf die Kaliumhomöostase. In einer Studie kam es bei einer Dosierung von 44 mg pro kg KG (3.080 mg Kalium bei 70 kg Körpergewicht) zu einer leichten Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss). Dosierung von 22 mg pro kg KG (1.540 mg bei 70 kg Körpergewicht) führte dagegen zu keinem Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut. Bei Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz kommt es schon bei deutlich geringeren Mengen zum Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut. Beschwerden einer Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss) sind neuromuskuläre Veränderungen (allg. Muskelschwäche wie "schwere Beine", Atemstörungen und vor allem Herzrhythmusstörung).
Die sichere tägliche Höchstmenge für Kalium liegt gemäß des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bei 1.000 mg [2].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Kalium berücksichtigt nur die Aufnahme von Kalium aus Nahrungsergänzungen und angereicherten Lebensmittel zusätzlich zur Zufuhr über konventionelle Lebensmittel.

Die oben angegebene sichere tägliche Höchstmenge gilt für Kinder ab 4 Jahren sowie für Erwachsene.

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft