Sicherheitsbewertung
Kalium

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European food safety authority, EFSA) konnte aufgrund der Datenlage keine sichere tägliche Höchstmenge für Kalium ableiten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat auf der Grundlage neuerer Daten eine sichere tägliche Höchstmenge für Kalium zusätzlich zur konventionellen Zufuhr über die Nahrung festgelegt, die bei täglicher, lebenslanger Zufuhr keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Kalium liegt bei 1.000 mg [2].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Kalium berücksichtigt nur die Aufnahme von Kalium aus Nahrungsergänzungen und angereicherten Lebensmittel zusätzlich zur Zufuhr über konventionelle Lebensmittel.

Die oben angegebene sichere tägliche Höchstmenge gilt für Kinder ab 4 Jahren sowie für Erwachsene.

Für eine hohe Kaliumzufuhr aus der konventionellen (herkömmlichen) Nahrung sind für Gesunde keine negativen Effekte bekannt [2]. Die gesunde Niere scheidet überschüssiges Kalium einfach über den Urin aus.

Die dauerhafte Einnahme von täglich 3 g (= 3.000 mg) Kaliumchlorid in Form von Nahrungsergänzungen zusätzlich zur konventionellen Ernährung führte zu keinen negativen Effekten [2].

Der sogenannte LOAEL (Lowest Observed Adverse Effect Level) – die niedrigste Dosis eines Stoffes, bei der gerade noch negative Auswirkungen beobachtet wurden – liegt bei einer Menge von 4.200 mg Kalium pro Tag [1].
Basierend auf dem LOAEL wurde für die zusätzliche Aufnahme von Kalium aus Nahrungsergänzungen ein NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) – die höchste Dosis eines Stoffes, die auch bei andauernder Aufnahme keine erkennbaren und messbaren negativen Auswirkungen hat – von 1.400 mg Kalium pro Tag abgeleitet.

Unerwünschte Effekte einer überhöhten Kaliumzufuhr können in unterschiedlicher Weise in Erscheinung treten [2]:

  • Bei einer überhöhten Kaliumzufuhr zu therapeutischen Zwecken wurden gastrointestinale Beschwerden (Beschwerden im Magen-Darm-Trakt) beobachtet. Die Einnahme von kaliumchloridhaltigen Tabletten führte häufig zu Magenbeschwerden wie Sodbrennen, Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Schleimhautschäden und Diarrhoe (Durchfall). Grund dafür ist eine hohe lokale Konzentration an Kalium nach der Einnahme.
  • Auch ist eine akute Kaliumvergiftung durch die beabsichtigte oder unbeabsichtigte Einnahme großer Mengen an Kaliumsalzen möglich. In Mengen von bis zu 94 g führte die einmalige Einnahme von Kaliumsalzen zu Vergiftungserscheinungen wie Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen) und Diarrhoe (Durchfall). Die EFSA hat als Obergrenze für die akute Toxizität von Kalium einen Wert von 17,5 g pro Tag festgelegt [1]. Allerdings kann bei bekannter oder unbekannter Nierenfunktionsstörung schon eine Zufuhr von 5,9 g Kaliumsalze am Tag zu unerwünschten Nebenwirkungen führen [2]. Diese Menge ist 6-mal größer als die sichere tägliche Höchstmenge für Kalium.
  • Weiterhin hat eine überhöhte Kaliumzufuhr einen Effekt auf die Kaliumhomöostase (Selbstregulation des Kaliumspiegels im Blut). In einer Studie kam es bei einer Dosierung von täglich 44 mg pro kg KG (3.080 mg Kalium bei 70 kg Körpergewicht) zu einer leichten Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss). Dosierung von täglich 22 mg pro kg KG (1.540 mg bei 70 kg Körpergewicht) führte dagegen zu keinem Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut. Bei Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenunterfunktion) kommt es schon bei deutlich geringeren Mengen zum Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut. Beschwerden einer Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss) sind neuromuskuläre Veränderungen [allg. Muskelschwäche wie "schwere Beine", Atemstörungen und vor allem Herzrhythmusstörung (Störungen der normalen Herzschlagfolge)].

Wie eingangs erwähnt, sind diese Effekte durch eine überhöhte Zufuhr von Kalium aus der konventionellen Ernährung nicht möglich. Durch den Verdünnungseffekt bei der Zufuhr von Kalium über konventionelle Lebensmittel ist nicht mit hohen lokalen Konzentrationen und damit keinen Schleimhautschäden und entsprechenden Nebenwirkungen zu rechnen [2].

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
     
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