Definition
Rosenwurz (Rhodiola rosea)

Rosenwurz (Rhodiola rosea) gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und wächst sowohl im Hochgebirge als auch an feuchten Klippen der arktischen bzw. nördlichen Regionen von Europa, Asien und Nordamerika.

In der Volksheilkunde dieser Länder wird Rosenwurz bereits seit 3.000 Jahren traditionell bei Erschöpfung, psychischen Erkrankungen, Kopfschmerzen, Anämie (Blutarmut), Impotenz, gastrointestinalen (Magen-Darm-) Erkrankungen, Infektionen und Erkältungen angewendet [1-3]. So nutzten beispielsweise die Wikinger diese Pflanze, um ihre Ausdauer und körperliche Stärke zu verbessern. Bei den Norwegern war Rhodiola rosea ein beliebtes Nahrungsmittel, aber auch ein Haarwaschmittel [4, 5].
Des Weiteren wurde die Heilpflanze bei Skorbut eingesetzt. Da Rosenwurz nach der Schneeschmelze als erstes wächst, war es für die Urbevölkerung eine wertvolle Vitamin-C-Quelle, obwohl der Vitamin-C-Gehalt der Blätter nur 33 mg/g und der Wurzel 12 mg/g beträgt [6].

Naturheilkundlich bedeutend ist das Rhizom (Wurzel) von Rhodiola rosea, welche ätherische Öle enthält und daher rosenartig duftet. Rosenwurz wurde gekocht verzehrt oder als Extrakt eingesetzt. Die Heilpflanze soll die Konzentration, das Erinnerungsvermögen und die Aufnahmefähigkeit unterstützen sowie die Leistungsfähigkeit steigern [6]. Rosenwurz-Extrakte finden auch als Antidepressivum, Antiaging- und Antistress-Produkte Anwendung.

Die Wurzel der Rhodiola rosea beinhaltet biologisch aktive Substanzen wie organische Säuren, Flavonoide, Tannine und phenolische Glykoside beispielsweise Salidrosid, Rosavine oder Tyrosol [7, 8]. Glykoside und glykosidische Verbindungen kommen in vielen Pflanzen u.a. als sekundäre Pflanzenstoffe vor und besitzen antioxidative, immunmodulierende sowie antimikrobielle Eigenschaften. Speziell die Phenylglykoside Rosavine (Rosavin, Rosarin und Rosin) sind nur im Rosenwurz zu finden [9]. Sie werden vorrangig zur Standardisierung von Extrakten verwendet.

Bei der dauerhaften Einnahme von Rosenwurz-Extrakten werden folgende wirksamen Dosierungen empfohlen:

  • 360-600 mg Extrakt, standardisiert auf 1 % Rosavine oder
  • 180-300 mg Extrakt, standardisiert auf 2 % Rosavine oder
  • 100-170 mg Extrakt, standardisiert auf 3,6 % Rosavine.

Literatur

  1. Morgan M, Bone K: Rhodiola: the Arctic adaptogen. Townsend Letter for Doctors and Patients, 2005
  2. Tuttle D: Rhodiola. Life Extension Magazine. 2006; accessed online at: http://www.lifeextension.com/Magazine/2006/2/report_rhodiola
  3. Colitti M: Rhodiola rosea: From the Adaptogenic Role to the Anti-Adipogenic Effect? Endocrinol Metab Synd. 2014; 3(3). doi: 10.4172/2161-1017.1000e123
  4. Magnusson B: Beauty: herbs that touch us. Berndtssons, Ostersun, Sweden. 1992; 66-67
  5. Alm T: Ethnobotany of Rhodiola Rosea (Crassulaceae) in Norway. SIDA. 2004; 21 (1): 321-344
  6. Galambosi B, Galambosie ZS, Hethelyi E, Szöke E, Volodin V, Poletaeve I, Iljina I: Importance and quality of roseroot (Rhodiola rosea L.) growing in the European North. Z Arznei- Gewürzpfla. 2010; 15 (4): 160-169
  7. Panossian A, Wikman G, Sarris J: Rosenroot (Rhodiola rosea): traditional use, chemical composition, pharmacology and clinical efficacy. Phytomedicine. 2010; 17(7): 481-93. doi: 10.1016/j.phymed.2010.02.002
  8. Kelly GS: Rhodiola rosea: a possible plant adaptogen. Altern Med Rev. 2001; 6 (3): 293-302
  9. Yousef GG, Grace MH, Cheng DM, Belolipov IV, Raskin I, Lila, MA: Comparative phytochemical characterization of three Rhodiola species. Phytochemistry. 2006; 67 (21): 2380-91. doi: 10.1016/j.phytochem.2006.07.026

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