Rosenwurz (Rhodiola rosea) – Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung

Rosenwurz (Rhodiola rosea), auch bekannt als Goldwurz, gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Diese Pflanze ist in den kalten Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas heimisch und wird traditionell wegen ihrer adaptogenen Eigenschaften genutzt.

Historischer Kontext und traditionelle Nutzung

Rosenwurz, auch bekannt als Rhodiola rosea, ist eine Pflanze aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae), die seit Jahrtausenden in der traditionellen Medizin verschiedener Kulturen verwendet wird. Die Pflanze wächst in den kalten Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas, und ihre Nutzung in der Volksmedizin dieser Länder reicht bis zu 3.000 Jahren zurück.

Traditionell wurde Rosenwurz zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:

  • Erschöpfung und psychische Erkrankungen: Als natürliches Adaptogen wurde Rosenwurz verwendet, um die Widerstandsfähigkeit gegen Stress zu erhöhen und geistige sowie körperliche Erschöpfung zu bekämpfen.
  • Kopfschmerzen und Blutarmut (Anämie): Ihre entzündungshemmenden und tonisierenden Eigenschaften machten sie zu einem Mittel gegen häufige körperliche Beschwerden.
  • Impotenz und gastrointestinale Erkrankungen: Die adaptogenen und stimulierenden Effekte wurden auch zur Unterstützung der sexuellen Gesundheit und zur Verbesserung der Magen-Darm-Funktion genutzt.
  • Infektionen und Erkältungen: Ihre immunmodulierenden Wirkungen halfen bei der Prävention und Behandlung von Infektionen.

Kulturelle Bedeutung

  • Wikinger: Diese Krieger nutzten Rosenwurz, um ihre körperliche Ausdauer und Stärke zu verbessern, was ihnen half, die strapaziösen Anforderungen ihrer Eroberungen und täglichen Aktivitäten zu bewältigen.
  • Norweger: In Norwegen war Rhodiola rosea nicht nur als Nahrungsmittel geschätzt, sondern auch als Haarwaschmittel, was auf ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten hinweist [4, 5].

Synthese und Wirkstoffe

Die Wurzel von Rhodiola rosea enthält eine Vielzahl biologisch aktiver Substanzen, darunter organische Säuren, Flavonoide, Tannine und phenolische Glykoside wie Salidrosid und die spezifischen Rosavine (Rosavin, Rosarin und Rosin), die charakteristisch nur in Rhodiola gefunden werden. Diese Inhaltsstoffe sind maßgeblich für die adaptogenen, antidepressiven und antiinflammatorischen Effekte der Pflanze verantwortlich [7, 8, 9].

Resorption und Transport

Die Resorptions- und Transportmechanismen dieser spezifischen Glykoside und anderer Inhaltsstoffe von Rosenwurz im menschlichen Körper sind nicht vollständig erforscht. Allerdings wird angenommen, dass sie ähnlich wie andere Pflanzenextrakte über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und im Körper verteilt werden, um an den Zielorten ihre Wirkung zu entfalten.

Traditionelle Nutzung und historischer Kontext

Traditionell wurde Rosenwurz in der Volksmedizin zur Behandlung von Erschöpfung, Kopfschmerzen, Anämie und gastrointestinalen Erkrankungen verwendet. Ihre Nutzung reicht über 3.000 Jahre zurück, und sie war bei den Wikingern beliebt zur Steigerung der körperlichen und geistigen Ausdauer [1, 2, 3, 4].

Moderne Anwendung und Dosierung

Heutzutage wird Rosenwurz häufig in Form von Extrakten verwendet, die auf einen bestimmten Prozentsatz an Rosavinen standardisiert sind, um ihre Wirksamkeit und Konsistenz zu gewährleisten. Empfohlene Dosierungen für die Einnahme variieren je nach Konzentration des Extrakts:

  • 360-600 mg Extrakt, standardisiert auf 1 % Rosavine
  • 180-300 mg Extrakt, standardisiert auf 2 % Rosavine
  • 100-170 mg Extrakt, standardisiert auf 3,6 % Rosavine [6].

Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [10].

Literatur

  1. Morgan M, Bone K: Rhodiola: the Arctic adaptogen. Townsend Letter for Doctors and Patients, 2005
  2. Tuttle D: Rhodiola. Life Extension Magazine. 2006; accessed online at: http://www.lifeextension.com/Magazine/2006/2/report_rhodiola
  3. Colitti M: Rhodiola rosea: From the Adaptogenic Role to the Anti-Adipogenic Effect? Endocrinol Metab Synd. 2014; 3(3). doi: 10.4172/2161-1017.1000e123
  4. Magnusson B: Beauty: herbs that touch us. Berndtssons, Ostersun, Sweden. 1992; 66-67
  5. Alm T: Ethnobotany of Rhodiola Rosea (Crassulaceae) in Norway. SIDA. 2004; 21 (1): 321-344
  6. Galambosi B, Galambosie ZS, Hethelyi E, Szöke E, Volodin V, Poletaeve I, Iljina I: Importance and quality of roseroot (Rhodiola rosea L.) growing in the European North. Z Arznei- Gewürzpfla. 2010; 15 (4): 160-169
  7. Panossian A, Wikman G, Sarris J: Rosenroot (Rhodiola rosea): traditional use, chemical composition, pharmacology and clinical efficacy. Phytomedicine. 2010; 17(7): 481-93. doi: 10.1016/j.phymed.2010.02.002
  8. Kelly GS: Rhodiola rosea: a possible plant adaptogen. Altern Med Rev. 2001; 6 (3): 293-302
  9. Yousef GG, Grace MH, Cheng DM, Belolipov IV, Raskin I, Lila, MA: Comparative phytochemical characterization of three Rhodiola species. Phytochemistry. 2006; 67 (21): 2380-91. doi: 10.1016/j.phytochem.2006.07.026
  10. Bühring U. (2024). Lehrbuch Heilpflanzenkunde. (6. Aufl.). Haug Verlag