Sicherheitsbewertung
Rosenwurz (Rhodiola rosea)
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat für Rhodiola rosea eine Risikobewertung durchgeführt und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass bei Tagesdosierungen von 100-1.800 mg Rosenwurz (meist als Wurzelextrakt) kein Gefährdungspotential vorliegt [1]

Rosenwurz enthält u. a. das cyanogene Glykosid Lotaustralin. Bei einer Verletzung der Pflanze können aus den cyanogenen Glykosiden Cyanide (Salze der Blausäure) abgespaltet werden. Für den Menschen liegt die letale Blausäure-Dosis bei 0,5 bis 3,5 mg/kg Körpergewicht. Demzufolge müsste ein 60 kg schwerer Mensch 2,4 kg bis 17 kg der rohen Rhodiola rosea Wurzel essen, um eine tödliche Blausäuremenge aufzunehmen. Daher kann kein Gefährdungspotential abgeleitet werden. Aufgrund der fehlenden Datenlage wurde bisher kein NOAEL hinsichtlich einer dauerhaften Zufuhr von Cyaniden festgelegt [1].

Insgesamt erfassten nur wenige Interventionsstudien mögliche Nebenwirkungen durch die Einnahme des Rosenwurz-Extraktes. In der Regel traten keine unerwünschten Wirkungen auf [2-4]. In einer Pilot-Studie führte die Einnahme von täglich 340 mg Rosenwurz-Extrakt zu Beschwerden wie Benommenheit und Mundtrockenheit [5]. Allerdings sind die Ergebnisse dieser Studie unter Vorbehalt zu berücksichtigen, da lediglich zehn Personen teilnahmen und keine Kontrollgruppe als Vergleich vorhanden war.

Mangels ausreichender Datenlage sollten Extrakte aus Rhodiola rosea nicht von Schwangeren, Stillenden sowie Kindern eingenommen werden.

Literatur

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Herausgegeben von Klenow S, Latté KP, Wegewitz U, Dusemund B, Pöting A, Appel KE, Großklaus R, Schumann R, Lampen A: Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen Zubereitungen. BfR-Hausdruckerei Dahlem. 2013.
  2. Darbinyan V, Kteyan A, Panossian A, Gabrielian E, Wikman G, Wagner H: Rhodiola rosea in stress induced fatigue – a double blind cross-over study of a standardized extract SHR-5 with a repeated low-dose regimen on the mental performance of healthy physicians during night duty. Phytomedicine. 2000; 7 (5): 365-71. doi: 10.1016/S0944-7113(00)80055-0
  3. Spasov AA, Wikman GK, Mandrikov VB, Mironova IA, Neumoin VV: A double-blind, placebo-controlled pilot study of the stimulating and adaptogenic effect of Rhodiola rosea SHR-5 extract on the fatigue of students caused by stress during an examination period with a repeated low-dose regimen. Phytomedicine. 2000; 7 (2): 85-9. doi: 10.1016/S0944-7113(00)80078-1
  4. Olsson EM, von Schéele B, Panossian AG: A randomised, double-blind, placebo-controlled, parallel-group study of the standardised extract shr-5 of the roots of Rhodiola rosea in the treatment of subjects with stress-related fatigue. Planta Med. 2009; 75 (2): 105-12. doi: 10.1055/s-0028-1088346
  5. Bystritsky A, Kerwin L, Feusner JD: A pilot study of Rhodiola rosea (Rhodax) for generalized anxiety disorder (GAD). J Altern Complement Med. 2008; 14 (2): 175-80. doi: 10.1089/acm.2007.7117
     
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