Jod – Zufuhr

Die nachfolgend dargestellten Zufuhr-Empfehlungen (D-A-CH-Referenzwerte) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) richten sich an gesunde normalgewichtige Menschen. Sie beziehen sich nicht auf die Versorgung von Kranken und Genesenden. Der individuelle Bedarf kann (z. B. wg. Ernährungsweise, Genussmittelkonsum, Dauermedikation etc.) somit über den Zufuhr-Empfehlungen der DGE liegen.

Des Weiteren finden Sie rechts in der Tabelle die sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level) der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA/SCF). Dieser Wert gibt die sichere Höchstmenge eines Mikronährstoffs (Vitalstoff) wieder, die bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen (Lebensmittel und Supplemente) keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.

Empfohlene Zufuhr

Alter  Jod
Deutschland, Österreich
Jod
WHO, Schweiz
 
µg/Tag µg/Tag Tolerable Upper Intake Level of SCFb
(µg)
Säuglinge
0 bis unter 4 Monatea 80 50
4 bis unter 12 Monate 80 50
Kinder
1 bis unter 4 Jahre 90 90 200
4 bis unter 7 Jahre 90 90 250
7 bis unter 10 Jahre 120 120 300
10 bis unter 13 Jahre 120 120 450
13 bis unter 15 Jahre 150 150 450
Jugendliche und Erwachsene
15 bis unter 19 Jahre 150 150 500
19 bis unter 25 Jahre 150 150 600
25 bis unter 51 Jahre 150 150 600
51 bis unter 65 Jahre 150 150 600
65 Jahre und älter 150 150 600
Schwangerec 220 200 600
Stillended 230 200 600

a Säuglinge, die ausschließlich selbst zubereitete Breie bekommen, sollten etwa 50 μg Jod/Tag als Supplement erhalten.
b Tolerable Upper Intake Level of SCF = sichere tägliche Zufuhr des wissenschaftlichen Lebensmittelausschusses
c Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung mit jodiertem Speisesalz sollten Schwangere täglich ein Supplement mit 100 µg (bis 150 µg) Jod einnehmen. Bei Schilddrüsenerkrankungen sollte vor der Supplementation eine ärztliche Rücksprache erfolgen.
d Während der Stillzeit sollte zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung mit jodiertem Speisesalz ein Supplement mit 100 µg/Tag eingenommen werden.

Im Zuge der Vereinheitlichung europäischer Bestimmungen wurden in der Europäischen Union (EU) gültige Recommended Daily Allowances (RDA) herausgegeben und 1990 in der Richtlinie 90/496/EWG für die Nährwertkennzeichnung verbindlich festgelegt. Eine Aktualisierung dieser Richtlinie erfolgte 2008. Im Jahre 2011 wurden die RDA-Werte in der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 durch NRV-Werte abgelöst (Nutrient Reference Value). Die NRV-Werte geben die Menge der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente an, die ein durchschnittlicher Mensch täglich zu sich nehmen sollte, um seinen Bedarf zu decken.

Spurenelement NRV
Jod
150 µg

Achtung!
Ein NRV ist keine Angabe zu Höchstmengen und Obergrenzen – siehe dazu oben unter "Tolerable Upper Intake Level" (UL). Die NRV-Werte berücksichtigen auch nicht Geschlecht und Alter – siehe dazu oben unter Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V.