Chondroitinsulfat – Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung

Chondroitinsulfat zählt zu den Glykosaminoglykanen (GAGs), auch bekannt als Mucopolysaccharide. Diese Moleküle sind essentielle Bestandteile der Proteoglykane, die eine zentrale Rolle in Bindegewebe, Knorpel und Knochen spielen.

Chemische Struktur

Chondroitinsulfat besteht aus wiederkehrenden Disaccharideinheiten, die durch 1,4-glykosidische Bindungen verknüpft sind. Die wichtigsten Typen sind:

  • Chondroitinsulfat A und C: Aufgebaut aus Glukuronsäure und N-Acetyl-D-Galaktosamin. Diese Verbindungen sind typischerweise stark sauer, da regelmäßig Schwefelsäure an Sauerstoff- oder Stickstoffatome der Moleküle gebunden ist.
  • Chondroitinsulfat B (Dermatansulfat oder Beta-Heparin): Besteht aus L-Iduronsäure und N-Acetyl-Galaktosamin-4-sulfat und ist ebenfalls stark sauer [4, 5].

Vorkommen und Synthese

Neben der Aufnahme durch Nahrung, besonders aus Fleisch und Meerestieren wie Muscheln und Austern, kann Chondroitinsulfat auch endogen im Körper synthetisiert werden. Die endogene Synthese benötigt Glucosaminsulfat als Substrat. In vivo wird Chondroitinsulfat hauptsächlich in Knorpelgeweben eingebaut und ist ein Hauptbestandteil der interzellulären Matrix von Bindegewebe, Knorpel und Knochen. Es findet sich auch in der Haut und in Körperschleimen [4, 5].

Gewinnung

Früher wurde Chondroitinsulfat aus Haiknorpel extrahiert, heute überwiegend aus Rinder- oder Schweinetracheen. Die industrielle Gewinnung hat sich weiterentwickelt, um den steigenden Bedarf in medizinischen und diätetischen Bereichen zu decken [1, 2, 3, 4, 5].

Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [6, 7].

Literatur

  1. Clegg DO, Reda DJ, Harris CL et al.: Glucosamine, chondroitin sulfate, and the two in combination for painful knee osteoarthritis.N Engl J Med, 354 (8): 795-808; 2006 Feb 23
  2. Lequesne M, Brandt K, Bellamy N et al.: Guidelines for Testing Slow Acting Drugs in Osteoarthritis. J Rheumatol Suppl. 1994 Sep;41:65-71; discussion 72-3.
  3. Mazieres B, Combe B, Phan Van A, Tondut J, Grynfeltt M: Chondroitin sulfate in osteoarthritis of the knee: a prospective, double blind, placebo controlled multicenter clinical study. J Rheumatol. 2001 Jan;28(1):173-81.
  4. Thonar EJMA, Bjornsson S, Kuettner KE: Age-related changes in cartilage proteoglycans. In: Kuettner KE, Schleyerbach R, Hascall VC (eds): Articular cartilage biochemistry. Raven Press, New York: 273-287; 1986
  5. Thonar EJMA, Kuettner KE: Biochemical basis of age-related changes in proteoglycans. In: White TN, Mecham RP (eds): Biology of proteoglycans. Academic Press, Orlando: 211-246; 1987
  6. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M, Weimann A (Hrsg.): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
  7. Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2023