Anthocyane gehören zur Gruppe der Flavonoide. Als wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe geben sie Blüten und Früchten ihre rote, violette oder blaue Färbung. So sind zum Beispiel Anthocyane für die rote Laubfärbung im Herbst verantwortlich. Sie sind weit verbreitet im Pflanzenreich, sind aber nicht in Tieren, Wasserpflanzen oder Mikroorganismen zu finden.
Eine Vorstufe bei der Biosynthese der Anthocyane sind die oligomeren Proanthocyanidine (OPC).
Es sind etwa 250 Anthocyane bekannt.
Anthocyane werden in der Lebensmittelindustrie zur Färbung von Marmeladen, Süßwaren, Speiseeis und anderen Lebensmitteln eingesetzt.
Die Anthocyane lassen sich in die zuckerfreien Anthocyanidine (Aglykone) und die glukosidisch gebundenen Zuckerreste (Glykoside) unterteilen.
Die Anthocyanidine sind der farbgebende Bestandteil der Anthocyane und wirken antioxidativ.
Zu den in der Natur am häufigsten verbreiteten Anthocyanidine zählen:
- Aurantinidin
- Capensinidin
- Cyanidin
- Delphinidin
- Europinidin
- Fisetindin
- Guibourtindin
- Hirsutidin
- 6-Hydroxydelphinidin
- Malvidin
- Pelargonidin
- Peonidin
- Petunidin
- Pulchelidin
- Quercetagetinidin
- Robinetinidin
- Rosinidin
Anthocyane weisen unter Laborbedingungen eine starke antioxidative Wirkung auf – Schutz vor oxidativem Stress –, die die von Vitamin C und Vitamin E weit übersteigen kann. Die Bioverfügbarkeit bei der Aufnahme mit der normalen Nahrung liegt jedoch nur bei circa 1 %.
Des Weiteren können Anthocyane Freie Radikale binden und helfen damit die DNA, Lipide und Proteine vor Schädigung zu bewahren.