Phosphor – Nebenwirkungen

Da die Nieren sehr effektiv Phosphat ausscheiden können, wird die Phosphataufnahme erst dann zu einem Problem, wenn eine Nierenschädigung vorliegt oder die Aufnahme von Phosphat aus dem Darm erhöht ist. Personen mit Nierenversagen sollten keine zusätzliche Phosphatquelle zu sich nehmen.
Wenn die Nierenfunktion bis auf 20 % abgenommen hat, kommt es zu einer Ansammlung von Phosphat im Blut, das aus der Nahrung stammt. In einem solchen Fall müssen die Betroffenen phosphatreiche Lebensmittel meiden und Phosphatbinder einnehmen. Letzteres tritt hauptsächlich mit unterschiedlichen Phosphatsalzen auf, die entweder oral eingenommen werden, oder als Einlauf verabreicht werden.

Unerwünschte Effekte einer zu hohen Phosphorzufuhr aus Nahrungsergänzungen sind vor allem gastrointestinale Beschwerden wie Diarrhoe (Durchfall), Nausea (Übelkeit) und Erbrechen.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Phosphor liegt gemäß der Expert Group on Vitamins and Minerals (EVM, Expertengremium für Vitamine und Mineralstoffe des Vereinigten Königreiches)bei 2.400 mg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Phosphor entspricht dem ca. 3,5-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Gesunde Menschen scheinen Mengen von 3.000 mg Phosphor pro Tag ohne Nebenwirkungen zu vertragen [2]. In einigen Fällen führten bereits Mengen von täglich 750 mg Phosphor in Form von Nahrungsergänzungen, eingenommen über eine Woche, zu unerwünschten Nebenwirkungen [3].

Eine dauerhaft überhöhte Phosphorzufuhr führt zu erhöhten Phosphorkonzentrationen im Blut und kann eine Kalzinose begünstigen. Eine Menge von bis zu 2.000 mg Phosphor pro Tag führte in Studien über eine Dauer von 15 Monaten nicht zu Anzeichen einer Kalzinose [1].

Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [5].

Literatur

  1. Report of the Expert Group on Vitamins and Minerals: Safe Upper Levels for Vitamins and Minerals. Food Standards Agency Publications 2003
  2. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  3. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  4. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) (Hrsg.): Ernährungsbericht 2004. Bonn, ISBN 3-88749-183-1
  5. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft