Beta-Carotin – Interaktionen

Beta-Carotin, ein wesentliches Provitamin A, hat zahlreiche körperliche Funktionen. Die Interaktionen von Beta-Carotin mit anderen Mikronährstoffen können seine Aufnahme und Wirksamkeit beeinflussen. Dieser Artikel beleuchtet diese Wechselwirkungen, um die optimale Nährstoffaufnahme zu unterstützen.

Nahrungsergänzungsmittel versus Lebensmittel

Beta-Carotin aus Nahrungsergänzungsmitteln zeigt eine wesentlich höhere Bioverfügbarkeit als aus Lebensmitteln. Insbesondere die Bioverfügbarkeit aus Spinat erreicht im Vergleich zu Beta-Carotin in Öl nur 14 %. Die Anwesenheit von Fetten ist entscheidend für die Absorption von Beta-Carotin, wobei bereits 3-5 g Fett pro Mahlzeit ausreichen, um die Absorption zu unterstützen.

Wechselwirkungen zwischen den Carotinoiden

Hohe Dosen von Beta-Carotin können mit anderen Carotinoiden wie Lutein und Lycopin konkurrieren, was die Absorption dieser Carotinoide beeinträchtigen kann. Trotzdem scheinen hohe Dosen von Beta-Carotin den Serumspiegel anderer Carotinoide nicht signifikant zu beeinflussen.

Risiken durch isoliertes Beta-Carotin bei Rauchern und Asbestarbeitern

Für isoliertes Beta-Carotin aus Nahrungsergänzungen und angereicherten Lebensmitteln zeigen zwei Studien an Rauchern und Asbestarbeitern ein erhöhtes Risiko für ein Bronchialkarzinom:

  • In der sogenannten ATBC-Studie (The Alpha-Tocopherol, Beta-Carotene Cancer Prevention Trial) mit 29.133 Teilnehmern führte die tägliche Einnahme von 20 mg Beta-Carotin, eingenommen über 5 bis 8 Jahre, zu einer um 18 % höheren Bronchialkarzinomrate [1].
  • Die CARET-Studie (The Beta-Carotene Cancer and Retinol Efficiency Trial) mit 18.314 Teilnehmern zeigte bei 30 mg Beta-Carotin pro Tag, eingenommen über 21 Monate, eine 28 % höhere Rate für Bronchialkarzinome als in der Placebogruppe [2].

Margarine mit pflanzlichem Sterol

Regelmäßiger Konsum von Margarine, die pflanzliche Sterole enthält, kann den Carotinoid-Serumspiegel um 10-20 % reduzieren. Dieser Effekt kann durch den zusätzlichen Verzehr von carotinoidreichen Früchten oder Gemüsen ausgeglichen werden.

Einfluss des Fettersatzstoffes Olestra

Der tägliche Konsum von 18 g des Fettersatzstoffes Olestra führt zu einer erheblichen Abnahme des Carotinoid-Serumspiegels um 27 %. Selbst eine geringe Menge von 2 g täglich kann den Carotinoid-Spiegel im Serum um 15 % verringern.

Vitamin E

Zink und Vitamin E haben eine synergistische Wirkung in Bezug auf die antioxidative Verteidigung. Es gibt Hinweise, dass eine adäquate Versorgung mit Zink erforderlich ist, um die volle antioxidative Kapazität von Vitamin E auszuschöpfen.

Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [3, 4].

Literatur

  1. Heinonen OP, Albanes D: The effect of vitamine E and beta carotene on the incidence of lung cancer and other cancers in male smokers. The alpha-tocopherol, beta carotene cancer prevention study group. N Engl J Med. 1994 Apr 14;330(15):1029-35.
  2. Omenn GS, Goodman GE, Thornquist MD, Balmes J, Cullen MR, Glass A, Keogh JP, Meyskens FL, Valanis B, Williams JH, Barnhart S, Cherniack MG, Brodkin CA, Hammar S: Risk factors for lung cancer and for intervention effects in CARET, the Beta-Carotene and Retinol Efficacy Trial. J Natl Cancer Inst. 1996 Nov 6;88(21):1550-9.
  3. Schmidt E, Schmidt N. (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft