Zink – Risikogruppen

Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das für zahlreiche biologische Prozesse im Körper notwendig ist. Ein Zinkmangel kann erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind aufgrund ihrer Ernährungsweise oder gesundheitlichen Bedingungen besonders gefährdet, einen Zinkmangel zu entwickeln. Dieser Artikel beleuchtet die Risikogruppen für einen Zinkmangel und die Gründe für deren erhöhte Anfälligkeit.

Risikogruppen für Zinkmangel

Vegetarier und Veganer

  • Strikte Vegetarier und Veganer: Diese Gruppen sind besonders gefährdet, da ihre Hauptnahrungsquellen oft Getreide und Hülsenfrüchte sind, die hohe Phytatgehalte aufweisen. Phytate binden Zink und reduzieren dessen Bioverfügbarkeit, was bedeutet, dass der Körper weniger Zink aufnehmen kann. Vegetarier und Veganer können daher einen bis zu 50 % höheren Zinkbedarf haben, um den gleichen Zinkstatus wie Nicht-Vegetarier zu erreichen [3].

Personen mit Malabsorptionssyndrom

  • Malabsorptionssyndrom: Menschen mit Zuständen, die die Aufnahme von Nährstoffen im Darm beeinträchtigen, wie Zöliakie oder Morbus Crohn, sind ebenfalls gefährdet. Diese Störungen führen dazu, dass der Körper Zink nicht effektiv absorbieren kann, was zu einem Mangel führt [1, 4].

Personen, die parenteral ernährt werden

  • Parenterale Ernährung: Patienten, die auf langfristige parenterale Ernährung angewiesen sind, also Ernährung, die intravenös verabreicht wird, ohne den Verdauungstrakt zu nutzen, haben ein erhöhtes Risiko für Zinkmangel. Dies liegt daran, dass die standardisierten Lösungen möglicherweise nicht genügend Zink enthalten, um den Bedarf des Körpers zu decken [1, 4].

Personen unter Behandlung mit Chelatbildnern

  • Behandlung mit Chelatbildnern: Medikamente wie Penicillamin, die zur Bindung und Entfernung von Schwermetallen verwendet werden, können auch Zink binden und dessen Ausscheidung erhöhen. Dies führt zu einer Reduzierung des verfügbaren Zinks im Körper [1, 4].

Patienten mit Akrodermatitis enteropathica

  • Akrodermatitis enteropathica: Diese seltene genetische Störung beeinträchtigt die Zinkaufnahme im Darm und führt zu schweren Zinkmangelerscheinungen, wie Hautausschlägen und Durchfällen. Betroffene benötigen lebenslang eine Zinksubstitution [1, 4].

Patienten mit Morbus Wilson

  • Morbus Wilson: Diese genetische Erkrankung führt zu einer abnormalen Anreicherung von Kupfer im Körper, was die Zinkaufnahme und -verwertung beeinträchtigen kann [1, 4].

Personen mit bestimmten chronischen Krankheiten

  • Hämochromatose und Diabetes mellitus: Frauen und Männer, die an Hämochromatose (eine genetische Erkrankung, die zu einer erhöhten Eisenaufnahme führt) oder Diabetes mellitus leiden, werden ebenfalls als Risikogruppen eingestuft. Diese Bedingungen können die Zinkabsorption und -nutzung beeinträchtigen [2, 4].

Frauen und Männer verschiedenen Alters

  • Versorgungsstatus nach Altersgruppen: Die Nationale Verzehrsstudie II (2008) zeigte, dass 32 % der Männer und 21 % der Frauen die empfohlene Tageszufuhr an Zink nicht erreichen. Besonders betroffen sind Männer im Alter von 65-80 Jahren (44 %) und Frauen im Alter von 14-18 Jahren (28 %) sowie Frauen im Alter von 65-80 Jahren (27 %).

Fazit

Zink ist ein unverzichtbares Spurenelement, das in zahlreichen physiologischen Prozessen eine Schlüsselrolle spielt. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind aufgrund spezifischer Ernährungsgewohnheiten, genetischer Dispositionen oder gesundheitlicher Zustände besonders anfällig für Zinkmangel [5]. Eine ausgewogene Ernährung und, in einigen Fällen, die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln können helfen, das Risiko eines Zinkmangels zu minimieren und die Gesundheit zu erhalten.

Literatur

  1. D-A-CH 2000 Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (SVE) Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau Braus GmbH, Verlagsgesellschaft, Frankfurt am Main, 1. Auflage 2000, S. 179-184 
  2. Food Standards Agency (2003) Safe Upper Levels for Vitamins and Minerals. Expert Group on Vitamins and Minerals, May 2003 
  3. IOM (2002) Institute of Medicine, Food and Nutrition Board Dietary Reference Intakes Vitamin A, Vitamin K, Arsenic, Borone, Chromium, Copper, Iodine, Iron, Manganese, Molybdenum, Nickel, Silicon, Vanadium and Zinc. National Academy Press. Washington, USA 
  4. SCF (Scientific Committee on Food), 2003 Opinion of the Scientific Committee on Food on the Tolerable Upper Intake Level of Zinc. Scientific Committee on Food SCF/CS/NUT/UPPLEV/62. Final, 19 March 2003 (expressed on 5 March 2003)
  5. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft