Cobalamin (Vitamin B12) – Interaktionen

Vitamin B12, auch als Cobalamin bekannt, ist ein essentielles Vitamin, das zahlreiche wichtige Funktionen im Körper unterstützt, darunter die Erythropoese (Bildung roter Blutkörperchen) und die Funktion des Nervensystems. Es interagiert eng mit anderen B-Vitaminen, was für den Homocysteinmetabolismus und weitere Stoffwechselprozesse entscheidend ist. Hier eine optimierte und erweiterte Darstellung dieser Interaktionen (Wechselwirkungen) [1-4]:

Folsäure und Vitamin B6

  • Homocysteinmetabolismus: Vitamin B12 arbeitet zusammen mit Folsäure und Vitamin B6, um Homocystein, eine schwefelhaltige Aminosäure, zu metabolisieren. Dies geschieht auf zwei Wegen:
    1. Umwandlung von Homocystein zu Methionin mittels eines Folat-Coenzyms und eines Vitamin B12-abhängigen Enzyms. Dies ist entscheidend für die DNA-Synthese und Zellteilung.
    2. Umwandlung von Homocystein zu Cystein durch ein Vitamin B6-abhängiges Enzym, was zur Synthese von Glutathion, einem wichtigen Antioxidans, beiträgt.

Risiken durch hohe Folsäurezufuhr

  • Eine hohe Zufuhr von synthetischer Folsäure (5 mg und mehr) kann einen Vitamin-B12-Mangel verschleiern. Während Folsäure die hämatologischen Symptome eines B12-Mangels, wie megaloblastäre Anämie (Form einer Anämie/Blutarmut), maskieren kann, werden die neurologischen Schäden, die durch den Mangel verursacht werden, nicht verhindert. Dies kann die Diagnose von neurologischen Erkrankungen aufgrund eines Vitamin-B12-Mangels erschweren [1].

Weitere wichtige Interaktionen

  • Eisen: Cobalamin ist indirekt an der Eisenverwertung beteiligt, da es für die Produktion von Erythrozyten (rote Blutkörperchen) notwendig ist. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu einer ineffizienten Erythropoese (Bildung von roten Blutkörperchen) führen, was wiederum die Eisenverwertung beeinträchtigen kann.
  • Calcium: Vitamin B12 ist auch für die Aufnahme von Calcium wichtig. Ein Mangel an Vitamin B12 kann die Calciumaufnahme und -verwertung beeinträchtigen, was zu einer Beeinträchtigung der Knochengesundheit führen kann.
  • Zink: Es gibt Hinweise darauf, dass Vitamin B12 und Zink interagieren, um die Gesundheit des Immunsystems zu unterstützen. Ein Mangel an einem dieser Nährstoffe kann die Funktion des Immunsystems schwächen.

Literatur

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.); Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. BfR-Hausdruckerei Dahlem Dahlem, 2004
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  3. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag
  4. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag