Phosphatidyl-Serin – Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung

Phosphatidylserin (PS) ist ein natürlich vorkommendes Phospholipid, dessen Phosphorsäurerest mit der Aminosäure Serin verestert ist. Es spielt eine zentrale Rolle in der Struktur und Funktion von Zellmembranen [7-9].

Synthese und Stoffwechsel

Phosphatidylserin kann vom menschlichen Körper in ausreichenden Mengen endogen synthetisiert werden, indem es direkt aus Phosphatidylcholin oder Phosphatidylethanolamin durch Austausch der Kopfgruppe hergestellt wird. Für die Synthese sind bestimmte Nährstoffe erforderlich, darunter Methionin, Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin B12 (Cobalamin) und essentielle Fettsäuren. Ein Mangel an einem dieser Nährstoffe kann die körpereigene Produktion von Phosphatidylserin beeinträchtigen [1, 2, 3, 5, 6].

Resorption und Transport

Phosphatidylserin wird im Darm resorbiert und über das Blut zu den verschiedenen Organen transportiert, wo es in die Zellmembranen eingebaut wird. Die Bioverfügbarkeit von oral zugeführtem Phosphatidylserin ist hoch, da es leicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann [4].

Verteilung

Besonders hohe Konzentrationen von Phosphatidylserin finden sich in den Zellmembranen des Gehirns, insbesondere in den Membranen der Nervenzellen. Hier ist es essentiell für die Aufrechterhaltung der zellulären Funktionen, einschließlich der Signalübertragung und der Sekretion von Neurotransmittern [1, 2, 3, 4, 5, 6].

Bedeutung für die Gesundheit

Phosphatidylserin hat sich als wichtig für die kognitive Funktion und die Gesundheit des Gehirns erwiesen. Studien haben gezeigt, dass die Ergänzung mit Phosphatidylserin die kognitive Funktion, insbesondere das Gedächtnis und die Konzentration, bei älteren Menschen mit leichtem kognitivem Abbau verbessern kann [1]. Ferner kann Phosphatidylserin dazu beitragen, die Symptome von Stress zu mildern, indem es die neuroendokrine Antwort auf Stress abmildert [5, 6].

Literatur

  1. Cenacchi T, Bertoldin T, Farina C, Fiori MG, Crepaldi G: Cognitive decline in the elderly: A double-blind, placebo-controlled multicenter study on efficacy of phosphatidylserine administration. Aging (Milano). 1993 Apr;5(2):123-33.
  2. Fahey TD, Pearl M: Hormonal effects of phosphatidylserine during 2 weeks of intense training. Abstract submitted to national meeting of the American College of Sports. Medicine; June 1998  
  3. Henrichs D: Handbuch Nähr- und Vitalstoffe, Orthomolekulare Ernährung. Constantia-Verlag; 4.überarbeitete Auflage  
  4. Kidd P: Phosphatidylserine; Membrane Nutrient for Memory. A Clinical and Mechanistic Assessment. Alternative medicine review: a journal of clinical therapeutic 1(2), January 1996
  5. Monteleone P et al.: Effects of phosphatidylserine on the neuroendocrine response to physical stress in humans. Neuroendocrinology. 1990 Sep;52(3):243-8.
  6. Monteleone P, Maj M, Beinat L, Natale M, Kemali D: Blunting by chronic phosphatidylserine administration of the stress-induced activation of the hypothalamo-pituitary-adrenal axis in healthy men. Eur J Clin Pharmacol. 1992;42(4):385-8.
  7. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M, Weimann A (Hrsg.): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
  8. Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2023
  9. Matissek R, Hahn A: Lebensmittelchemie. 10. Auflage, Springer Spektrum Verlag, Heidelberg 2023