Magnesium – Interaktionen

Magnesium spielt eine zentrale Rolle bei vielen physiologischen Prozessen und interagiert mit verschiedenen Nährstoffen und Medikamenten, die seine Absorption und Verfügbarkeit beeinflussen können.

Magnesium, Vitamin D und Calcium

  • Vitamin D und Calcium: Vitamin D in seiner aktiven Form (Calcitriol) kann die intestinale Absorption von Magnesium geringfügig erhöhen. Obwohl die Absorption von Magnesium nicht direkt von Calcitriol abhängt, wie es bei Calcium und Phosphat der Fall ist, beeinflusst eine erhöhte Calciumaufnahme den Magnesiumhaushalt negativ. Eine Hypomagnesiämie (Magnesiumsmangel) kann zu niedrigen Calcium-Serumspiegeln, einer reduzierten Wirksamkeit von Parathormon (PTH) und einer schlechteren Vitamin-D-Funktion führen.

Magnesium und Kalium

  • Interzelluläre Beziehung: Magnesium und Kalium sind die vorherrschenden Kationen im Intrazellulärraum (Raum innerhalb einer Zelle). Ihre Homöostase (Gleichgewichtszustand) ist eng miteinander verknüpft, was bedeutet, dass ein Mangel an Magnesium auch zu einer Störung des Kaliumhaushalts führen kann. Dies wird durch Malabsorption, Erbrechen, Diarrhoe, die Einnahme von Diuretika (entwässernde Mittel), Alkohol und bestimmten Antibiotika verschärft [3]. Magnesiumdefizite können die renalen Kaliumverluste erhöhen [4] und die Permeabilität von Kalium durch die Kalium-Kanäle beeinflussen, was das Herzaktionspotenzial negativ beeinträchtigen kann [5].

Magnesium und Zink

  • Zink: Eine hohe Zinkzufuhr kann die Absorption von Magnesium beeinträchtigen. Experimentelle Studien zeigen, dass eine zusätzliche Gabe von Zink die Magnesiumabsorption und das Magnesiumgleichgewicht stören kann.

Magnesium und Proteine

  • Proteine: Es wird angenommen, dass Proteine die Magnesiumabsorption beeinflussen können, allerdings ist der genaue Mechanismus noch unklar.

Magnesium und Nahrungsbestandteile

  • Phytinsäure, Oxalate, Phosphate und mehr: Nahrungsbestandteile wie Phytinsäure, Oxalate, Phosphate und langkettige, gesättigte Fettsäuren können mit Magnesium reagieren und schwer lösliche Komplexe bilden, die dessen Bioverfügbarkeit reduzieren [1].
  • Koffein, Kochsalz und Alkohol: Ein verstärkter Konsum von Koffein und eine hohe Aufnahme von Kochsalz sowie regelmäßiger Alkoholgenuss können die Magnesiumausscheidung im Urin erhöhen [2].
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Antazida (Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure), Antibiotika, Tetracycline und Diuretika können ebenfalls die enterale Magnesiumaufnahme reduzieren [1, 2].

Literatur

  1. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Hahn A, Laube H: Ernährung in Prävention und Therapie. 67. Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG 2005
  2. Schmidt E, Schmidt N: Leitfaden Mikronährstoffe. 248-255. Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2000
  3. Ryan MP: Interrelationships of magnesium and potassium homeostasis. Miner Electrolyte Metab. 1993;19(4-5):290-5.
  4. Stühlinger HG: Magnesium und Kalium in der Notfallmedizin. J Miner Stoffwechs 2003; 10: 8-17
  5. Marktl W: Physiologie der Interaktion zwischen Kalium und Magnesium. J Miner Stoffwechs 2003; 10: 5-7