Chrom – Mangelsymptome

Chrom ist ein essentielles Spurenelement, das eine wichtige Rolle im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel spielt. Es ist ein Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors (GTF), der die Wirkung von Insulin unterstützt und somit für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels essentiell ist. Ein Mangel an Chrom kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, die durch eine gestörte Insulinsensitivität und Stoffwechselprozesse verursacht werden [1-3].

Biologische Funktion von Chrom

Chrom ist an mehreren wichtigen physiologischen Prozessen beteiligt:

  • Glukosetoleranzfaktor (GTF): Chrom ist ein integraler Bestandteil des GTF, der die Bindung von Insulin an seine Rezeptoren verbessert.
  • Insulinsensitivität: Chrom unterstützt die Aufnahme von Glukose in die Zellen, indem es die Insulinwirkung verstärkt.
  • Fettstoffwechsel: Chrom beeinflusst den Cholesterin- und Triglyzeridspiegel im Blut.

Ursachen für Chrommangel

Ein Chrommangel kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:

  • Ungenügende Zufuhr: Eine chromarme Ernährung, insbesondere bei einer hohen Aufnahme von raffinierten Lebensmitteln.
  • Erhöhter Bedarf: Zustände wie Schwangerschaft, Stillzeit oder intensives Training können den Chrombedarf erhöhen.
  • Gestörte Resorption: Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen.
  • Medikamente: Einige Medikamente können die Ausscheidung von Chrom erhöhen oder dessen Aufnahme hemmen.

Klinische Symptome eines Chrommangels

Die Symptome eines Chrommangels sind oft unspezifisch und können leicht übersehen oder anderen Bedingungen zugeschrieben werden. Zu den häufigsten Mangelsymptomen gehören:

  • Beeinträchtigte Glukosetoleranz
    • Erhöhte Blutzuckerspiegel
    • Insulinresistenz
    • Hyperglykämie
  • Neurologische Symptome
    • Periphere Neuropathie (Kribbeln, Taubheit in den Extremitäten)
    • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
    • Depressive Verstimmungen
  • Metabolische Störungen
    • Erhöhter Cholesterinspiegel
    • Erhöhte Triglyzeridspiegel
    • Gewichtsverlust oder -zunahme
  • Allgemeine Symptome
    • Müdigkeit und Schwäche
    • Verminderte Immunfunktion
    • Verzögerte Wundheilung

Diagnostik

Die Diagnose eines Chrommangels erfolgt primär durch die klinische Beurteilung der Symptome und die Analyse des Ernährungsstatus. Spezifische Tests zur Bestimmung der Chromkonzentration im Blut oder in anderen Geweben sind oft nicht routinemäßig verfügbar und können unzuverlässig sein. Ein kombinierter Ansatz aus Ernährungsanamnese, klinischer Untersuchung und gegebenenfalls labordiagnostischen Parametern ist daher notwendig.

Schlussfolgerung

Ein Chrommangel kann schwerwiegende Auswirkungen auf den Glukose- und Fettstoffwechsel haben und zu einer Vielzahl von klinischen Symptomen führen. Eine rechtzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind essentiell, um die gesundheitlichen Folgen eines Chrommangels zu verhindern. Durch eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls die Supplementation kann einem Mangel effektiv vorgebeugt werden.

Literatur

  1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  3. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag