Chrom – Risikogruppen

Chrom ist ein essentielles Spurenelement, das eine zentrale Rolle im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel spielt. Es trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels bei und unterstützt die Insulinwirkung. Ein Mangel an Chrom kann zu metabolischen Dysfunktionen führen und das Risiko für die Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes erhöhen. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind aufgrund spezifischer physiologischer und umweltbedingter Faktoren besonders anfällig für Chrommangel [1-4]. 

Risikogruppen für Chrommangel

Zu den Risikogruppen für einen Mangel gehören Personen mit:

  • Langandauernder parenteraler Ernährung ohne Chrom-Supplementierung: Menschen, die über einen längeren Zeitraum parenteral ernährt werden, ohne dass Chrom ergänzt wird, können einen Mangel entwickeln. Studien haben gezeigt, dass die Zufuhr von Chrom in solchen Fällen essentiell ist, um Mangelerscheinungen zu verhindern [1].
  • Diabetes mellitus: Bei Diabetikern kann eine Chrom-Supplementierung die Glucosetoleranz verbessern. Studien zufolge führte die Supplementierung zu einer Reduktion der Nüchtern-Glucose-Serumspiegel und der Insulin-Serumspiegel sowie zu einer Senkung der Gesamtcholesterin- und Triglyzeridwerte, während die HDL-Cholesterinwerte anstiegen [2, 3].

Weitere potenzielle Risikogruppen

  • Ältere Erwachsene: Mit zunehmendem Alter kann die Chromaufnahme und -verwertung abnehmen, was das Risiko eines Mangels erhöht.
  • Schwangere und stillende Frauen: Der Chrombedarf ist während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht, um den erhöhten Stoffwechselanforderungen gerecht zu werden.
  • Personen mit starkem Stress oder Trauma: Körperlicher oder psychischer Stress kann den Chromverbrauch erhöhen und somit das Risiko eines Mangels steigern.
  • Personen mit unausgewogener Ernährung: Eine Ernährung, die arm an Vollkornprodukten, Gemüse und Obst ist, kann zu einer unzureichenden Chromzufuhr führen.

Schlussfolgerung

Chrom ist ein lebenswichtiges Spurenelement, dessen Mangel schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Besonders gefährdete Gruppen sollten durch gezielte Maßnahmen geschützt werden, um eine ausreichende Chromversorgung sicherzustellen. Ernährungsberatung, Supplementierung und regelmäßige Kontrollen sind hierbei zentrale Elemente der Präventionsstrategie.

Literatur

  1. Freund H, Atamian S, Fischer JE (1979) Chromium deficiency during total parenteral nutrition. JAMA 241: 496-498 
  2. Mooradian AD, Failla M, Hoogwerf B, Maryniuk M, Wylie-Rosett J (1994) Selected vitamins and minerals in diabetes.Diabetes care 17: 464-479 
  3. Stoecker BJ (2001) Chromium. In: Present knowledge in nutrition. Eighth edition. Bowman B.A., Russel R.M. (Eds.)ILSI Press, Washington, DC, p. 366-372
  4. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft