L-Carnitin – Interaktionen

L-Carnitin ist ein natürlich vorkommender Stoff, der eine zentrale Rolle im Fettstoffwechsel des menschlichen Körpers spielt, insbesondere beim Transport von langkettigen Fettsäuren in die Mitochondrien zur Energiegewinnung. Die Synthese und Funktion von L-Carnitin sind eng mit verschiedenen Mikronährstoffen verbunden, und seine Interaktionen mit anderen Substanzen können klinisch relevant sein [1, 2].

Synthese von L-Carnitin

  • Essentielle Aminosäuren: L-Carnitin wird aus den Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiert.
  • Mikronährstoffe: Für die Synthese sind zudem Eisen (Fe2+), Vitamin C, Vitamin B6 und Niacin in Form von Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD) notwendig.

Interaktionen mit Mikronährstoffen

  • Vitamin C: Ein Mangel an Vitamin C kann die Synthese von L-Carnitin beeinträchtigen, da Vitamin C für die Umwandlung von Lysin in Hydroxylysin benötigt wird, welches ein Vorläufer von L-Carnitin ist.

Interaktionen mit Medikamenten

  • Thyroidhormone: L-Carnitin kann die Wirkung von Schilddrüsenhormonen beeinflussen, was besonders bei der Behandlung von Schilddrüsenüberfunktionen relevant sein kann.
  • Pivalinsäurehaltige Antibiotika: Diese können die Ausscheidung von Carnitin erhöhen, was zu einem Carnitinmangel führen kann.
  • Antikoagulantien: Es gibt Hinweise, dass L-Carnitin die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin beeinflussen könnte, auch wenn direkte Interaktionen weniger dokumentiert sind.

Literatur

  1. Schmidbauer C (Hrsg.). (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe (4. Auflage). Verlagshaus der Ärzte
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft