Threonin – Interaktionen

Threonin, eine essentielle Aminosäure, ist wichtig für das Wachstum, die Proteinsynthese und die Produktion von Mucinen im Verdauungstrakt. Wie andere Aminosäuren auch, interagiert Threonin mit verschiedenen Mikronährstoffen, die seine Funktion und Verwertung im Körper beeinflussen.

Vitamin B6

  • Aminosäuremetabolismus: Vitamin B6, als Pyridoxalphosphat, ist ein Kofaktor für viele Enzyme im Aminosäurestoffwechsel, einschließlich derjenigen, die an der Umwandlung von Threonin beteiligt sind. Es unterstützt die Umwandlung von Threonin in Glycin, eine Aminosäure, die für die Synthese von Kollagen, Kreatin und anderen wichtigen Verbindungen im Körper benötigt wird. Ein Mangel an Vitamin B6 kann diese Prozesse beeinträchtigen und zu einem unausgewogenen Aminosäureprofil führen.

Methionin

  • Syntheseabhängigkeit: Threonin ist an der Synthese von Methionin beteiligt, da es eine Vorstufe für die Bildung von Homocystein ist, welches dann in Methionin umgewandelt wird. Diese Umwandlung ist wichtig für den Methylierungszyklus, der für DNA- und Proteinmodifikationen wesentlich ist. Eine angemessene Versorgung mit Threonin ist daher entscheidend, um den Methionin-Pool und den Homocysteinmetabolismus zu unterstützen.

Calcium

  • Darmgesundheit: Threonin spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Integrität der Darmschleimhaut durch seine Rolle in der Mucinproduktion. Calcium beeinflusst ebenfalls die Gesundheit des Verdauungstraktes, indem es die Zelladhäsion in der Schleimhaut fördert und als Signalgeber für verschiedene zelluläre Prozesse dient. Die Interaktion zwischen Threonin und Calcium kann daher die Schutzfunktionen der Darmschleimhaut beeinflussen, besonders bei Entzündungen oder in Stresssituationen.

Zink

  • Enzymatische Funktionen: Zink ist ein wichtiger Kofaktor für viele Enzyme, die am Aminosäurestoffwechsel beteiligt sind. Eine ausreichende Zinkversorgung kann die Verwertung von Threonin im Körper optimieren, indem sie die Aktivität der Enzyme unterstützt, die für die Verstoffwechselung von Threonin notwendig sind. Ein Mangel an Zink könnte demnach die Verwertung von Threonin beeinträchtigen und dessen Verfügbarkeit für wichtige biologische Prozesse reduzieren.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  2. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag