Threonin – Versorgungssituation

Threonin ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst produzieren kann und daher über die Nahrung zugeführt werden muss. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Proteinsynthese, der Aufrechterhaltung des Immunsystems und der Funktion des zentralen Nervensystems. Die Versorgungssituation mit Threonin variiert je nach Ernährungsgewohnheiten, Gesundheitszustand und spezifischen Bedürfnissen der Bevölkerung.

Allgemeine Versorgung

  • Ernährung: Threonin ist in vielen proteinreichen Lebensmitteln enthalten, darunter Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Nüsse und Hülsenfrüchte. Eine ausgewogene Ernährung stellt in der Regel sicher, dass die meisten Menschen ausreichend Threonin aufnehmen.
  • Empfohlene Tagesdosis: Die empfohlene Tagesdosis für Threonin variiert je nach Alter, Geschlecht und physiologischem Zustand. Für Erwachsene beträgt die empfohlene Zufuhr etwa 13 mg pro Kilogramm Körpergewicht.

Bevölkerungsgruppen mit guter Versorgung

  • Allesesser: Personen, die eine ausgewogene Ernährung mit einer Vielzahl von tierischen und pflanzlichen Proteinquellen zu sich nehmen, haben in der Regel eine ausreichende Versorgung mit Threonin.
  • Sportler: Menschen, die regelmäßig Sport treiben und eine proteinreiche Ernährung zur Unterstützung ihres Muskelaufbaus und ihrer Regeneration konsumieren, erreichen in der Regel die empfohlene Threoninzufuhr.

Risikogruppen für Threoninmangel

  • Vegetarier und Veganer: Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, können ein erhöhtes Risiko für einen Threoninmangel haben, da pflanzliche Proteinquellen oft weniger Threonin enthalten als tierische Produkte. Es ist wichtig, auf eine ausgewogene pflanzliche Ernährung zu achten, die reich an Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten ist.
  • Ältere Erwachsene: Mit zunehmendem Alter kann die Fähigkeit des Körpers, Proteine zu verstoffwechseln und aufzunehmen, abnehmen. Ältere Erwachsene sollten darauf achten, ausreichend proteinreiche Lebensmittel zu konsumieren, um einem Threoninmangel vorzubeugen.
  • Menschen mit Essstörungen: Personen mit Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimie haben oft eine unzureichende Nahrungsaufnahme, was zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren einschließlich Threonin führen kann.
  • Personen mit Malabsorptionssyndromen: Erkrankungen, die die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung beeinträchtigen, wie Zöliakie, Morbus Crohn und das Kurzdarmsyndrom, können das Risiko eines Threoninmangels erhöhen.

Fazit

Die meisten Menschen, die eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend proteinreichen Lebensmitteln zu sich nehmen, haben eine ausreichende Versorgung mit Threonin. Bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie Vegetarier, Veganer, ältere Erwachsene, Menschen mit Essstörungen oder Malabsorptionssyndromen, sollten jedoch besonders auf ihre Threoninzufuhr achten. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an verschiedenen Proteinquellen ist, kann helfen, einen Threoninmangel zu vermeiden und die allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Literatur

  1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
  2. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft