Threonin – Risikogruppen

Threonin ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst synthetisieren kann und die daher über die Nahrung zugeführt werden muss. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, einen Threoninmangel zu entwickeln. Im Folgenden sind die wichtigsten Risikogruppen für einen Threoninmangel aufgeführt:

Vegetarier und Veganer

Da Threonin vorwiegend in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten vorkommt, haben Vegetarier und Veganer ein erhöhtes Risiko für einen Threoninmangel. Pflanzliche Proteinquellen enthalten oft weniger Threonin, was die Aufnahme erschweren kann.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche befinden sich in Phasen schnellen Wachstums und haben daher einen erhöhten Bedarf an Threonin. Eine unzureichende Zufuhr kann zu Wachstumsverzögerungen und Entwicklungsstörungen führen.

Schwangere und stillende Frauen

Der Bedarf an Threonin steigt während der Schwangerschaft und Stillzeit, da es für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus sowie für die Milchproduktion notwendig ist. Frauen in diesen Lebensphasen müssen sicherstellen, dass sie ausreichend Threonin aufnehmen.

Ältere Erwachsene

Mit zunehmendem Alter kann die Fähigkeit des Körpers, Aminosäuren aus der Nahrung aufzunehmen und zu verwerten, abnehmen. Daher sind ältere Erwachsene möglicherweise anfälliger für einen Threoninmangel, insbesondere wenn ihre Ernährung nicht ausreichend ausgewogen ist.

Menschen mit Essstörungen

Personen mit Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimie haben oft eine unzureichende Nahrungsaufnahme, was zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren einschließlich Threonin führen kann. Die eingeschränkte Ernährung kann die Aufnahme von Threonin erheblich reduzieren.

Menschen mit chronischen Erkrankungen

Personen mit chronischen Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen oder Krebs haben oft einen erhöhten Bedarf an Aminosäuren, einschließlich Threonin. Diese Erkrankungen können die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Threonin effektiv zu nutzen oder aufzunehmen.

Menschen mit Malabsorptionssyndromen

Erkrankungen, die die Fettaufnahme beeinträchtigen, wie Zöliakie, Morbus Crohn und das Kurzdarmsyndrom, können zu einem Mangel an Threonin führen, da diese Aminosäure über den Verdauungstrakt aufgenommen wird.

Personen mit hoher körperlicher Aktivität

Menschen, die intensiv trainieren oder körperlich sehr aktiv sind, haben einen erhöhten Bedarf an Aminosäuren zur Unterstützung von Muskelaufbau und -reparatur. Ein Mangel an Threonin kann die Leistung und Erholung beeinträchtigen.

Menschen mit Proteinstoffwechselstörungen

Personen mit angeborenen oder erworbenen Proteinstoffwechselstörungen haben oft Schwierigkeiten, Aminosäuren effektiv zu metabolisieren, was zu einem Mangel an Threonin führen kann.

Fazit

Ein ausreichender Threoninspiegel ist entscheidend für das Wachstum, die Entwicklung und die allgemeine Gesundheit. Bestimmte Bevölkerungsgruppen haben ein höheres Risiko für einen Threoninmangel und sollten besonders auf eine ausgewogene und proteinreiche Ernährung achten, um mögliche gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Literatur

  1. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft