Resveratrol – Sicherheitsbewertung

Im Jahr 2016 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (The European Food Safety Authority, EFSA) die Einnahme von Resveratrol als sicher unter empfohlenen Bedingungen bewertet [1].

Toxikologische Studien haben gezeigt, dass Resveratrol ein sehr sicherer Nährstoff ist. Übliche Dosierungen in klinischen Studien (20 bis 2.000 mg pro Tag) sind auch bei Langzeitanwendung sicher und gut verträglich [2, 3]. Die EFSA hat insbesondere hervorgehoben, dass Resveratrol in den getesteten Dosierungen keine nennenswerten toxikologischen Risiken aufweist [1].

Eine obere Einnahmegrenze von ca. 900 mg/Tag sollte eingehalten werden, um mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden [2-7]. Dies ist besonders relevant, da hohe Dosierungen von Resveratrol potenziell die Wirkung von bestimmten Medikamenten beeinflussen können.

Langzeitsicherheit und Nebenwirkungen

Studien haben gezeigt, dass Dosierungen von bis zu 5.000 mg pro Tag über kurze Zeiträume (bis zu vier Wochen) gut vertragen werden, jedoch können bei besonders hohen Zufuhrmengen von 2 bis 5 g pro Tag Nebenwirkungen wie Diarrhoe (Durchfall) oder Nausea (Übelkeit) auftreten [4, 5].

Besondere Vorsichtsmaßnahmen und Wechselwirkungen:

  • Nierenprobleme: Sehr hohe Dosierungen von Resveratrol (über 1.000 mg pro Tag) könnten die Nieren schädigen. Dies betrifft insbesondere Personen mit bestehenden Nierenerkrankungen, bei denen die Belastung durch hohe Mengen an Resveratrol das Risiko für Nierenschäden erhöhen kann [6].
  • Blutgerinnung: Resveratrol kann die Thrombozytenaggregation hemmen, was das Blutungsrisiko erhöhen könnte, insbesondere bei Personen, die Antikoagulantien (Blutverdünner) einnehmen [7].

Fazit

Resveratrol ist in den meisten Dosierungen, die in klinischen Studien verwendet werden, sicher und gut verträglich. Eine empfohlene obere Einnahmegrenze von 900 mg pro Tag sollte jedoch nicht überschritten werden, um mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden. Personen mit speziellen gesundheitlichen Bedingungen oder die andere Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von hohen Dosen Resveratrol einen Arzt konsultieren.

Literatur

  1. EFSA opinion on the safety of synthetic resveratrol vom 12.01.2016 (abgerufen am 30.10.2023)
  2. Williams LD, Burdock GA, Edwards JA, Beck M, Bausch J. Safety studies conducted on high-purity trans-resveratrol in experimental animals. Food Chem Toxicol. 2009;47(9):2170-82
  3. Cottart CH, Nivet-Antoine V, Laguillier-Morizot C, Beaudeux JL. Resveratrol bioavailability and toxicity in humans. Mol Nutr Food Res. 2010 Jan;54(1):7-16
  4. Turner RS, Thomas RG, Craft S, van Dyck CH, Mintzer J, Reynolds BA, Brewer JB, Rissman RA, Raman R, Aisen PS; Alzheimer's Disease Cooperative Study. A randomized, double-blind, placebo-controlled trial of resveratrol for Alzheimer disease. Neurology. 2015 Oct 20;85(16):1383-91
  5. Espinoza JL, Trung LQ, Inaoka PT, Yamada K, An DT, Mizuno S, Nakao S, Takami A. The repeated administration of resveratrol has measurable effects on circulating T-cell subsets in humans. Oxid Med Cell Longev. 2017;2017:6781872.
  6. Shaito A, Posadino AM, Younes N, Hasan H, Halabi S, Alhababi D, Al-Mohannadi A, Abdel-Rahman WM, Eid AH, Nasrallah GK, Pintus G. Potential Adverse Effects of Resveratrol: A Literature Review. Int J Mol Sci. 2020 Mar 18;21(6):2084
  7. Zhang LX, Li CX, Kakar MU, Khan MS, Wu PF, Amir RM, Dai DF, Naveed M, Li QY, Saeed M, Shen JQ, Rajput SA, Li JH. Resveratrol (RV): A pharmacological review and call for further research. Biomed Pharmacother. 2021 Nov;143:112164