Eisen – Versorgungssituation

In der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II, 2008) wurde für Deutschland das Ernährungsverhalten der Bevölkerung untersucht und gezeigt, wie sich dies auf die durchschnittliche tägliche Nährstoffzufuhr mit Makro- und Mikronährstoffen (Vitalstoffe) auswirkt.

Als Bemessungsgrundlage für die Beurteilung der Nährstoffversorgung werden die Zufuhr-Empfehlungen (D-A-CH-Referenzwerte) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) herangezogen. Ein Vergleich, der in der NVS II ermittelten Nährstoffzufuhr mit den Empfehlungen der DGE lässt erkennen, für welche Mikronährstoffe (Vitalstoffe) in Deutschland häufiger eine Unterversorgung besteht.

Zur Versorgungssituation lässt sich feststellen:

  • Insgesamt erreichen 14 % der Männer und 58 % der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Eisen nicht.
  • Bei den jüngeren Frauen bis 50 Jahre nehmen sogar 75 % nicht genügend Eisen zu sich.
  • Den am schlechtesten versorgten Männern fehlen 2,1 mg Eisen. Dies entspricht einem täglichen Fehlbetrag von 21 % der empfohlenen Zufuhrmenge.
  • Den am schlechtesten versorgten Frauen fehlen 8,7 mg Eisen. Dies entspricht einem täglichen Fehlbetrag von 58 % der empfohlenen Zufuhrmenge.
  • Schwangere haben einen täglichen Mehrbedarf von 15 mg Eisen gegenüber nicht-schwangeren Frauen. Entsprechend haben die am schlechtesten versorgten Schwangeren einen Fehlbetrag von 23,7 mg Eisen pro Tag.
  • Stillende haben einen täglichen Mehrbedarf von 5 mg Eisen gegenüber nicht-stillenden Frauen. Entsprechend haben die am schlechtesten versorgten Stillenden einen Fehlbetrag von 13,7 mg Eisen pro Tag.
  • Dieser Mehrbedarf von 5 mg und der entsprechende Fehlbetrag von 13,7 mg Eisen pro Tag gelten auch für nicht-stillende Frauen nach der Geburt, um die Verluste während der Schwangerschaft wieder auszugleichen.

Da sich die Zufuhr-Empfehlungen der DGE an dem Bedarf von gesunden und normalgewichtigen Menschen orientieren, kann ein individueller Mehrbedarf (z. B. wg. Ernährungsweise, Genussmittelkonsums, Dauermedikation etc.) über den Zufuhr-Empfehlungen der DGE liegen.