Vitamin A – Nebenwirkungen

Eine Vitamin-A-Vergiftung, auch Hypervitaminose A genannt, wird durch die Einnahme von Vitamin A verursacht, nicht aber durch die erhöhte Einnahme von Carotinoiden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Umwandlung der Carotinoide in Vitamin A gestoppt wird, wenn genügend Vitamin A vorhanden ist.
Vitamin A wird vom Körper schnell aufgenommen, gespeichert und nur langsam ausgeschieden. Daher können hohe Dosen auch über einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum zu Vergiftungserscheinungen führen [3].

Akute Vergiftungserscheinungen sind relativ rar und die Symptome sind Nausea (Übelkeit), Cephalgie (Kopfschmerzen), Vertigo (Schwindel), Ermüdung, Appetitlosigkeit und Xerodermie (trockene Haut). Zeichen der chronischen Toxizität sind eine trockene juckende Haut, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, und Knochen- und Gelenkschmerzen. Schwere Fälle können zu Leberbeschädigung, Blutungen und Koma führen.

Generell ist eine Vitamin A Toxizität mit der langfristigen Einnahme von Dosen des Vitamins verbunden, die die empfohlene Tagesdosis um das 10-fache übersteigen – 8.000-10.000 Mikrogramm oder 25.000-33.000 IE pro Tag. Es gibt jedoch Personen, die hier empfindlicher reagieren, und schon bei geringeren Dosen bereits Vergiftungserscheinungen zeigen können. Dies sind hauptsächlich ältere Personen, Alkoholiker und einige Personen mit einer genetischen Prädisposition für eine Hypercholesterinämie.

Das U.S. Food and Nutrition Board (U.S. amerikanische Amt für Lebensmittel und Ernährung) hat die Tageshöchstdosis für Vitamin A bei 3.000 Mikrogramm pro Tag (= 10.000 Internationalen Einheiten) festgelegt. 

Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin A liegt gemäß der European food safety authority (EFSA; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) – bei 3 mg (= 3.000 µg) [1].
3.000 µg Vitamin A entsprechen 10.000 I.E. (Internationale Einheiten) [2].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin A entspricht fast dem 4-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 5. Auflage. In: DGE/ÖGE/SGE/SVE. Umschau- Braus-Verlag, Frankfurt/Main (2013)
  3. Hahn A, Ströhle A & Wolters M (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft