Schlafbeere (Withania somnifera) – Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung

Die Schlafbeere, wissenschaftlich bekannt als Withania somnifera, ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie wird oft auch Ashwagandha, Winterkirsche oder Indischer Ginseng genannt. Diese Pflanze ist vor allem in Indien verbreitet, wird aber auch in anderen tropischen und subtropischen Regionen wie Nepal, Jemen und China kultiviert. Die Schlafbeere wächst bevorzugt auf trockenem, steinigem Boden und erreicht eine Höhe von 30 bis 150 cm. Die Pflanze produziert kleine, glockenförmige, grüne Blüten und auffällige rote, kugelförmige Beeren [1].

Biologisch aktive Substanzen

Die Wurzeln, Blätter und Früchte der Schlafbeere enthalten verschiedene Wirkstoffe, die in der traditionellen ayurvedischen Medizin genutzt werden. Zu den Hauptinhaltsstoffen zählen:

  • Withanolide: darunter Withaferin A, Withanolide A und D, die strukturell den Ginsenosiden ähneln und daher die Schlafbeere zum "Indischen Ginseng" machen [1, 3, 4].
  • Alkaloide: Tropine, Cuscohygrine und andere, die diverse pharmakologische Wirkungen besitzen [1-4].
  • Sitoindoside und Withanoside: Diese Withanoloidglycoside tragen zur umfangreichen Nutzung der Pflanze in therapeutischen Anwendungen bei [3, 4].

Synthese und Metabolismus

Die Schlafbeere kann endogen eine Vielzahl von bioaktiven Molekülen synthetisieren, die dann auf vielfältige biologische Prozesse im menschlichen Körper Einfluss nehmen können. Die Pflanze nutzt dabei einfache organische Moleküle, um komplexe Strukturen wie Withanolide und Alkaloide zu bilden.

Resorption und Verteilung

Die bioaktiven Moleküle der Schlafbeere werden nach der Aufnahme im Gastrointestinaltrakt absorbiert und über den Blutkreislauf im Körper verteilt. Besonders im Gehirn, wo Phytosterole wie Withanolide die Blut-Hirn-Schranke überwinden können, sind sie von Bedeutung.

Traditionelle und heutige Nutzung

Die Verwendung von Withania somnifera in der traditionellen Medizin umfasst Behandlungen von Erschöpfung, psychischen Störungen und anderen physischen Beschwerden. Moderne wissenschaftliche Studien erkunden weiterhin das therapeutische Potenzial der Pflanze, insbesondere im Bereich der Stressreduktion und neuroprotektiven Effekte.

Des Weiteren wurde folgendes Fachbuch für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [5].

Literatur

  1. Mirjalili MH, Moyano E, Bonfill M, Cusido RM, Palazón J: Steroidal lactones from Withania somnifera, an ancient plant for novel medicine. Molecules. 2009 Jul 3;14(7):2373-93.
  2. Mishra LC, Singh BB, Dagenais S: Scientific basis for the therapeutic use of Withania somnifera (ashwagandha): a review. Altern Med Rev. 2000 Aug;5(4):334-46.
  3. Bundesinstitut für Risikobewertung. Klenow S, Latté KP, Wegewitz U, Dusemund B, Pöting A, Appel KE, Großklaus R, Schumann R, Lampen A (Hrsg.): Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen Zubereitungen. BfR-Hausdruckerei Dahlem, Berlin 2012.
  4. Kulkarni SK, Dhir A: Withania somnifera: an Indian ginseng. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2008 Jul 1;32(5):1093-105.
  5. Kaul SC. (2017). Science of Aswagandha: Preventive and therapeutic potentials. (1st Ed.). Springer