Schlafbeere (Withania somnifera) – Nebenwirkungen

Withania somnifera, auch bekannt als Schlafbeere oder Ashwagandha, ist eine Pflanze, die in der traditionellen ayurvedischen Medizin weit verbreitet ist. Sie wird verwendet, um Stress abzubauen, die Schlafqualität zu verbessern, das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Trotz ihrer zahlreichen gesundheitlichen Vorteile können bei einigen Personen Nebenwirkungen auftreten. Dieser Artikel untersucht die möglichen Nebenwirkungen von Withania somnifera und gibt Hinweise zu den Dosierungen, ab denen mit Nebenwirkungen zu rechnen ist.

Nebenwirkungen

Gastrointestinale Beschwerden

  • Symptome: Übelkeit, Durchfall, Magenverstimmung.
  • Mechanismus: Diese Nebenwirkungen können durch die Reizung der Magen-Darm-Schleimhaut verursacht werden.
  • Dosierung: Gastrointestinale Beschwerden (Magen-Darm-Beschwerden) treten häufiger bei Dosen über 1.000 mg pro Tag auf. Bei niedrigeren Dosen sind diese Nebenwirkungen selten.

Schläfrigkeit und Sedierung

  • Symptome: Erhöhte Schläfrigkeit, Müdigkeit, verminderte Wachsamkeit.
  • Mechanismus: Ashwagandha hat beruhigende Eigenschaften, die zu erhöhter Schläfrigkeit führen können.
  • Dosierung: Diese Effekte treten häufiger bei Dosen über 500 mg pro Tag auf. Bei niedrigeren Dosen sind sie weniger wahrscheinlich.

Kopfschmerzen

  • Symptome: Leichte bis mäßige Kopfschmerzen.
  • Mechanismus: Die genaue Ursache ist unklar, könnte jedoch mit Veränderungen im Neurotransmitterhaushalt zusammenhängen.
  • Dosierung: Kopfschmerzen sind selten und wurden in Studien bei Dosen über 1.000 mg pro Tag beschrieben.

Allergische Reaktionen

  • Symptome: Hautausschlag, Juckreiz, Atembeschwerden, Schwellungen (insbesondere im Gesicht, an Lippen und Zunge).
  • Mechanismus: Personen mit Allergien gegen Pflanzen der Nachtschattengewächse (Solanaceae) sollten vorsichtig sein.
  • Dosierung: Allergische Reaktionen können unabhängig von der Dosierung auftreten, kommen jedoch selten vor.

Blutdruckänderungen

  • Symptome: Hypotonie (niedriger Blutdruck).
  • Mechanismus: Ashwagandha kann die Endothelfunktion und die Produktion von Stickstoffmonoxid beeinflussen, was zu einer Senkung des Blutdrucks führen kann.
  • Dosierung: Blutdruckänderungen wurden in Studien bei Dosen über 1.000 mg pro Tag beobachtet.

Veränderungen des Blutzuckerspiegels

  • Symptome: Hypoglykämie (niedriger Blutzucker).
  • Mechanismus: Ashwagandha kann die Insulinempfindlichkeit verbessern und den Blutzuckerspiegel senken.
  • Dosierung: Diese Effekte wurden bei Dosen über 1.000 mg pro Tag beobachtet, insbesondere bei Personen, die gleichzeitig blutzuckersenkende Medikamente einnehmen.

Hormonelle Effekte

  • Symptome: Veränderungen im Hormonspiegel, wie erhöhter Thyroxinspiegel (T4).
  • Mechanismus: Ashwagandha kann die Funktion der Schilddrüse beeinflussen.
  • Dosierung: Diese Effekte treten häufiger bei Dosen über 500 mg pro Tag auf.

Interaktionen mit Medikamenten

Ashwagandha kann mit verschiedenen Medikamenten interagieren, was zu potenziellen Risiken führen kann:

  • Sedativa: Die Kombination mit anderen Beruhigungsmitteln kann die sedierenden Effekte verstärken.
  • Blutdruckmedikamente: Ashwagandha kann die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten verstärken, was zu einer übermäßigen Senkung des Blutdrucks führen kann.
  • Antidiabetika: Die Kombination mit blutzuckersenkenden Medikamenten kann das Risiko für Hypoglykämie (Unterzuckerung) erhöhen.
  • Immunsuppressiva: Ashwagandha kann die Wirkung von Immunsuppressiva beeinträchtigen.

Zusammenfassung

Withania somnifera (Ashwagandha) wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet und ist in der Regel gut verträglich. Dennoch sollten Ärzte und Patienten die potenziellen Nebenwirkungen und die entsprechenden Dosierungen berücksichtigen:

  • Gastrointestinale Beschwerden: Dosen über 1.000 mg pro Tag.
  • Schläfrigkeit und Sedierung: Dosen über 500 mg pro Tag.
  • Kopfschmerzen: Dosen über 1.000 mg pro Tag.
  • Allergische Reaktionen: Unabhängig von der Dosierung, aber sehr selten.
  • Blutdruckänderungen: Dosen über 1.000 mg pro Tag.
  • Veränderungen des Blutzuckerspiegels: Dosen über 1.000 mg pro Tag.
  • Hormonelle Effekte: Dosen über 500 mg pro Tag.
  • Interaktionen mit Medikamenten: Besondere Vorsicht bei Kombination mit Sedativa, Antihypertensiva (Blutdruckmedikamente), Antidiabetika und Immunsuppressiva.

Eine angemessene Überwachung und individuelle Anpassung der Dosierung sind wichtig, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Patienten sollten über mögliche Risiken informiert werden, insbesondere wenn sie andere Medikamente einnehmen oder an Vorerkrankungen leiden.

Literatur

  1. Schmidbauer C (Hrsg.). (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe (4. Auflage). Verlagshaus der Ärzte