Flavonoide

Flavonoide, eine Klasse von über 6.500 identifizierten Verbindungen, sind weit verbreitet im Pflanzenreich und spielen eine bedeutende Rolle in unserer Ernährung. Das bekannteste Flavonoid ist Quercetin. Diese wasserlöslichen Verbindungen sind maßgeblich für die Farbgebung vieler Pflanzen verantwortlich, was sich im Namen „Flavonoide“ widerspiegelt (lat. flavus = gelb).

Vorkommen und Bioverfügbarkeit: Flavonoide befinden sich vorrangig in den äußeren Schichten der Pflanzen. Prozesse wie das Schälen von Obst und Gemüse können daher den Flavonoidgehalt signifikant reduzieren. Beispielsweise haben Dosentomaten einen deutlich niedrigeren Flavonoidgehalt als frische Tomaten. Bei der Herstellung von Apfelsaft bleiben nur etwa 10 % der Flavonoide im Saft, während der Großteil in den Pressrückständen verbleibt.

Klassen von Flavonoiden:

  • Anthocyane: Cyanidin, Delphinidin, Malvidin
  • Flavanole: Catechin, Epigallocatechingallat
  • (Oligomere) Proanthocyanidine
  • Flavanone: Hesperitin, Naringenin
  • Flavone: Apigenin, Luteolin
  • Flavonole: Kämpferol, Quercetin
  • Isoflavone: Daidzein, Genistein, Glycitein

Gesundheitliche Vorteile: Flavonoide werden aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung geschätzt, die vor Tumorerkrankungen schützen kann, und bieten Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie antibakterielle und antivirale Eigenschaften.

Bioverfügbarkeit und Metabolismus: Die Bioverfügbarkeit von Flavonoiden variiert stark und wird durch Faktoren wie die Zubereitungsart, die Interaktion mit anderen Nahrungsbestandteilen und individuelle Unterschiede wie das Mikrobiom beeinflusst. Viele Flavonoide werden erst durch die Darmflora in ihre aktiven Formen umgewandelt, die dann ihre biologischen Effekte entfalten können.

Mechanismen der gesundheitlichen Vorteile: Auf molekularer Ebene entfalten Flavonoide ihre Wirkung durch die Modulation von Signalwegen, Genexpression und Enzymaktivität, was ihren umfangreichen Einfluss auf die Gesundheit erklärt. Sie interagieren mit verschiedenen molekularen Zielstrukturen, beeinflussen antioxidative und entzündungshemmende Prozesse und tragen zur Prävention von degenerativen Erkrankungen bei.