Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe sind bioaktive Substanzen, die in Pflanzen als Produkte des Sekundärmetabolismus vorkommen. Sie sind bekannt dafür, dass sie keine direkte nährende Funktion erfüllen, jedoch eine bedeutende Rolle für die Gesundheit spielen. Diese Stoffe sind nicht essentiell für das menschliche Überleben, jedoch können sie erheblich zur Prävention von Krankheiten und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit beitragen.

Kategorien der sekundären Pflanzenstoffe

Die Vielfalt der sekundären Pflanzenstoffe ist immens; aktuell sind über 60.000 verschiedene Substanzen bekannt. Sie lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

  • Alkaloide: Organische Verbindungen, oft mit Stickstoff, bekannt für ihre pharmakologischen Effekte.
  • Isoprenoide (Terpene): Dazu zählen Carotinoide wie Beta-Carotin, die eine wichtige Rolle als Antioxidantien spielen und Vitamin A Vorläufer sind.
  • Polyphenole: Dazu gehören Flavonoide und Tannine, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
  • Pflanzliche Amine: Beispielsweise Indol-3-Essigsäure, ein wichtiges Pflanzenhormon.
  • Glycoside: Bieten Pflanzen Schutz vor Herbivoren und haben gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Physiologische Bedeutung und Funktionen

Diese Pflanzenstoffe üben zahlreiche Schutzfunktionen in Pflanzen aus, indem sie beispielsweise vor UV-Strahlung, Schädlingen und Krankheitserregern schützen. Im menschlichen Körper haben Studien gezeigt, dass sie essentielle Mikronährstoffe in ihrer Wirkung unterstützen und potentiell vor chronischen Krankheiten schützen, insbesondere vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten.

Versorgungssituation in Deutschland

Aktuelle Daten zeigen, dass die Zufuhr von sekundären Pflanzenstoffen, insbesondere von Beta-Carotin, in Deutschland nicht optimal ist. Es wird geschätzt, dass sowohl Männer als auch Frauen nicht ausreichend Beta-Carotin über die Ernährung aufnehmen [1].

Bedeutung für die Gesundheit

Die sekundären Pflanzenstoffe ergänzen die Wirkung von Vitaminen und Mineralstoffen und können helfen, das Risiko für viele moderne Zivilisationskrankheiten zu senken. Ihre antioxidativen, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften sind von großem Interesse für die Ernährungswissenschaft und die präventive Medizin.

Literatur

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 1, 29-101, 225-234. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004